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27.02.2024

Schönheitskur für Mönchengladbachs Hauptbahnhöfe

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von: ti
Lesedauer: 5 Min

Schönheitskur für Mönchengladbachs Hauptbahnhöfe

Hauptbahnhöfe sind mehr als reine Verkehrsknotenpunkte. Für Zugreisende sind sie der erste Eindruck, den sie von ihrem Zielort erhalten. Sie sind Stadtentrée, Visitenkarte, Aushängeschild. Mönchengladbach hat – als einzige Stadt in Deutschland – gleich zwei Hauptbahnhöfe, denn auch die Haltestelle in Rheydt wurde nach der Vereinigung mit Mönchengladbach 1975 nicht umbenannt. Beide Hauptbahnhöfe und ihr Umfeld waren und sind zum Teil verbesserungswürdig – so wie in vielen anderen Großstädten auch. Obwohl Zugverkehr und Bahnhöfe nicht zu den kommunalen Aufgaben gehören, arbeiten die Stadt, ihre Entwicklungsgesellschaft und die NEW AG mit vielen Maßnahmen daran, Mönchengladbachs Hauptbahnhöfe und ihre Umgebung aufzuwerten.

 

Hauptbahnhof Rheydt

 

Das Gebäude

2016 hat die Stadt Mönchengladbach das Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs Rheydt mit einer Bruttogrundfläche von mehr als 4.000 Quadratmetern von der Deutschen Bahn erworben. Das Ziel: das Bahnhofsgebäude selbst sowie das direkte Umfeld neu gestalten. Die Entwicklungsgesellschaft der Stadt (EWMG) hat das marode Nachkriegsgebäude abgerissen und errichtet bis voraussichtlich Mitte 2024 einen modernen Neubau. Der dreigeschossige Baukörper mit Staffelgeschoss gewährt in der Mitte einen Durchgang zu den Gleisen und zur zentralen Bahnhofshalle. Darüber hinaus beherbergt der Neubau eine Tiefgarage, Räumlichkeiten für die Polizei sowie Handels- und Büroflächen.

 

Der Vorplatz

Vor dem Empfangsgebäude soll durch den Entfall einer der beiden Fahrspuren für den motorisierten Verkehr mehr Raum auf dem Vorplatz geschaffen werden. Die heutige Geradeausspur wird zur Mobilitätsspur mit zwei Bushaltestellen und drei Taxiständen in der Nebenanlage. Durch die begradigte Bordsteinkante am Vorplatz ist es zudem möglich, Fahrradfahrer sicher auf einem 1,6 Meter breiten Radweg gerade über den Vorplatz zu führen. Der Platz wird durch mehrere Hochbeete begrünt, unter anderem durch eine kreisförmige Pflanzinsel mit Sitzelementen. Taktile Bodenelemente („Noppenplatten“) ermöglichen Blinden und Sehbehinderten eine Orientierung.

Hauptbahnhof Mönchengladbach

 

Das Gebäude

Als das Bahnhofsgebäude von 1908 nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wiederaufgebaut wurde, reduzierte sich die Fassade zum Europaplatz auf stark vereinfachte Formen. Und auch sonst hat der Bahnhofsgebäude einiges von seinem einstigen Charme eingebüßt. Doch Besserung ist in Sicht: 2023 wurde der Bahnhof in das Landesförderprogramm „Schöner Ankommen NRW“ aufgenommen. Seitdem erarbeiten Stadt und Land gemeinsam mit der Deutschen Bahn als zuständiger Gebäudeeigentümerin Pläne für eine Sanierung. Zu den möglichen Maßnahmen gehören die denkmalgerechte Wiederherstellung der Frontfassade und der Kubatur, eine Neugestaltung des Foyers sowie die Aufwertung des Bahnsteigdachs (mehr Helligkeit) und des Bahnhofstunnels an der Heinrich-Sturm-Straße.

Zentraler Omnibusbahnhof (ZOB) und Bahnhofsvorplatz

Der Zentrale Omnibusbahnhof Mönchengladbach liegt am Europaplatz direkt vor dem Bahnhofsgebäude. Zurzeit wird der ZOB durch den regionalen Busbetreiber, die NEW, im laufenden Betrieb neu gebaut. Der Busbahnhof soll durch eine neue Anordnung der Haltebuchten deutlich effizienter sein. Er wird deshalb kleiner ausfallen als sein Vorgänger, aber die gleiche Menge an Busbewegungen abwickeln. Dadurch kann der gesamte Busbahnhof um ca. 1,8 Meter in nördliche Richtung verschoben und so die Aufenthalts- und Bewegungsfläche des Bahnhofsvorplatzes räumlich erweitert und damit qualitativ aufgewertet werden. Gleichzeitig wird der neue, vergrößerte Bahnhofsvorplatz durch die Stadt neu gestaltet. Hier finden künftig eine Fahrradabstellanlage, ein Fontänenfeld, mehrere Sitzbänke und Bäume Platz. Auch einen Weihnachtsbaumständer und drei Fahnenmaste wird es geben.

Kern des neuen Busbahnhofs ist eine große Haltestelleninsel in der Mitte. Diese sorgt für einen sicheren und komfortablen Umstieg der Fahrgäste, dient der Orientierung und schafft Übersichtlichkeit. Durch eine Überdachung sind die Fahrgäste vor Regen geschützt. Zur modernen Ausstattung gehören auch dynamische Fahrgastinformationen. Alle hier befindlichen Haltestellen werden in sogenannter „Sägezahnaufstellung“ gestaltet. Diese „Aufstellung“ der Busse ermöglicht ein reibungsloses Ein- und Ausfahren der Solo- und Gelenkbusse, ohne den sonstigen Bus-, Fuß- und Radverkehr zu behindern.

Platz der Republik

Der Platz der Republik liegt direkt an der Rückseite des Hauptbahnhofs. 2022 hat ihn die Stadt für knapp 5 Millionen Euro vollständig umgebaut. Im Zuge der Arbeiten wurden eine Skate-Plaza und eine Parkour-Anlage gebaut, die Grünflächen aufgewertet, ein neues Beleuchtungskonzept realisiert und die Struktur der Wege erneuert. Aus dem ehemaligen Parkplatz ist ein Platz für die Menschen geworden. Die Durchfahrtsmöglichkeit für PKW durch den Tunnel Heinrich-Sturm-Straße gibt es nicht mehr, stattdessen einen Wendehammer. Die Heinrich-Sturm-Straße ist nun Baustein einer zentralen Radverbindung in Nord-Süd-Richtung, die Stück für Stück umgesetzt wird. Eine bedeutende Rolle bei der Umgestaltung des Platzes hat das Thema Sicherheit gespielt. Zum Konzept gehörte es, durch eine attraktive Gestaltung, gute Sichtverbindungen und ansprechende Freizeitangebote für eine Belebung des Platzes zu sorgen und so die soziale Kontrolle im südlichen Bahnhofsumfeld zu steigern.

Die neue Skate-Plaza gehört zu den Höhepunkten auf dem neugestalteten Platz der Republik (© Stadt Mönchengladbach)

Nördliches Bahnhofsumfeld

Wer aus dem Foyer des Hauptbahnhofs tritt, blickt zwar demnächst auf den neuen ZOB – doch dahinter prangt mit Haus Westland eine Bauruine, die einst den „19 Häusern“ weichen soll. Bis es soweit ist, stellt Haus Westland einen städtebaulichen Missstand dar, der nicht der einzige im nördlichen Bahnhofsumfeld ist. Die Stadt möchte deshalb aus einem abgesteckten Bereich zwischen Bismarck- und Breitenbachstraße ein städtebauliches Sanierungsgebiet machen. In solchen Gebieten hat die Kommune mehr rechtliche Möglichkeiten, städtebaulichen Missständen entgegen zu wirken und auch private Eigentümer zum Handeln zu veranlassen. Grundlage für die Ausweisung eines Sanierungsgebietes ist die Durchführung einer „Vorbereitenden Untersuchung“ (VU). Ziele der städtebaulichen Sanierung sind, Baulücken zu schließen, Fassaden zu sanieren oder auch nicht mehr erhaltenswerter Bausubstanz abzureißen. Auch zeitgemäßen Wohnraum zu schaffen und den Gebäudebestand energetisch zu sanieren, wird angestrebt.