"Die Zeit vergeht wie im Flug. Jetzt sind es schon zwei Jahre, in denen ich als Oberbürgermeister für die Menschen in meiner Heimatstadt Mönchengladbach arbeiten darf. Jeden Tag ist es mir eine Ehre und Freude zugleich.
Das großartige Engagement von vielen macht unsere Stadt aus. Direkt zu Beginn des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine hat sich ein enges Netz aus Helfer*innen geformt. Das macht so viel Mut, dass wir auch die anstehenden Herausforderungen gemeinsam meistern werden. Denn die Energiekrise, auf die wir uns alle vorbereiten, können wir mit Solidarität überstehen. Corona, Geflüchtete, Energiemangel - ohne ein starkes Team im Rathaus und vor allem in der Stadtgesellschaft wäre das nicht zu schaffen. Danke an alle, die mit ziehen!
Persönliche Kontakte waren mir auch im zweiten Amtsjahr wichtig. Meine Sprechstunde auf den Marktplätzen im Sommer, persönliche Sprechstunden im Rathaus und die vielen Begegnungen bei Veranstaltungen weiten den Blick und zeigen mir, was die Menschen umtreibt. In mittlerweile über 50 Unternehmensbesuchen seit Amtsantritt lerne ich viel über die Stärken, aber auch die Anforderungen unserer Wirtschaft kennen.
Besonders bewegt hat mich in diesem Jahr der Besuch der Gedenkstätte in Riga. Hier sind über 35.000 Menschen von den Nazis ermordet und verscharrt worden, darunter auch Juden aus Mönchengladbach. Die Eindrücke vor Ort bestärken mich darin, alles daran zu setzen, dass so etwas nie wieder passen darf! Daher war es mir ein Anliegen, dass das Buch „Zwischen Tag und Dunkel“ von Hilde Sherman neu aufgelegt wurde. Die Holocaust-Überlebende stammt aus unserer Stadt und wurde selbst nach Riga deportiert. Danke an die Jüdische Gemeinde und alle Förderer!
Die Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern geben stets wichtige Impulse für die Arbeit als OB.
Die Gedenkstätte in Riga für die von den Nazis ermordeten Menschen.
Mit der gesamtstädtischen Strategie legen wir eine Richtung für die Entwicklung von Mönchengladbach fest. Im kommenden Haushalt werden sich viele Projekte finden, die auf eine zukunftsfeste Stadt einzahlen.
Mit über 100.000 Beschäftigten hat Mönchengladbach einen Höchststand erreicht. Die Wirtschaft wandelt sich. Unsere Aufgabe ist es, Menschen in Arbeit zu halten. Dafür braucht es mehr Anstrengungen bei der Weiterqualifizierung, einer Transformationsbegleitung für Unternehmen und neue Gewerbeflächen. Das neue, nachhaltige Gewerbeflächengutachten ist in Arbeit und wird uns nächstes Jahr Erkenntnisse liefern. Die MINT-Bildung von Kindern und Jugendlichen gehen wir aktiv an.
2022 konnten wir eine ganze Reihe wichtiger Projekte der Bevölkerung übergeben: Theaterpark, Westend, Platz der Republik, Hans-Jonas-Park. Im Reme-Gelände bereiten die Bagger Flächen für neue Wohnungen. In der Seestadt werden bald die ersten Häuser bezogen. Der Grundstein für den neuen Hbf in Rheydt ist gelegt. Der Umbau des ZOB ist in vollem Gange. Neue Kitas und Ganztagsgruppen an Grundschulen sind an den Start gegangen, zwei Gesamtschulen sind erweitert worden, denn Bildung ist extrem wichtig!
Die Mobilitätswende kommt voran! Für die Hohenzollernstraße ist ein eigener Radweg (eine Protected-Bike-Lane) beschlossen worden. Den Bunten Garten verbindet zukünftig eine Fahrradstraße mit der Innenstadt und über die Blaue Route bis nach Rheydt. Insgesamt konnten wir knapp 70 Lastenräder fördern. Bald startet der On-Demand-Busverkehr, um wenig versorgte Gebiete besser anzubinden.
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema für mich. Neue Baumpflanzungen und mehr Grün überall sorgen für ein besseres Stadtklima. Bei Neubauten achten wir besonders auf Nachhaltigkeit.
Der Strukturwandel ist die große Chance. Jetzt ist klar, dass 2030 die Kohleförderung endet. Der Ankauf des ehemaligen Polizeipräsidiums bietet die Möglichkeit, die Innovationen zu schaffen. Mit der Hosenproduktion von C&A beginnt ein neues Kapitel in der langen Textiltradition unserer Stadt.
Auch in den Innenstädten ist viel in Bewegung. Neue Geschäfte öffnen die Türen und jetzt liegen Pläne vor, wie wir mehr Grün in die Straßen bringen. Neue Funktionen sollen alte Handelsflächen beleben und so Menschen in die Innenstädte ziehen. Gemeinsam mit Polizei und Justiz reagieren wir auf die Gruppe von Kriminellen Jugendlichen. Unser Ordnungsdienst, der KOS, wird deutlich aufgestockt. In Rheydt und Odenkirchen haben neue Treffpunkte geöffnet. In Verbindung mit Streetwork, Sozialarbeit und Sport wollen wir die Kinder von der schiefen Bahn holen.
Zwei Jahre sind eine gute Zeit, um zurück zu blicken und aus dem Erreichten Kraft zu ziehen für die Arbeit an der Zukunft. Danke für eure große Unterstützung!
Wir sind eine Stadt - Gemeinsam Mönchengladbach!"
Als größte Stadt am linken Niederrhein geben wir mehr als 272.000 Menschen mit unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Religionen ein Zuhause.
44 Stadtteile mit lebenswerten Quartieren prägen die Stadt auf vielfältige Weise. Rund 150 verschiedene Nationalitäten leben heute in unserer Stadt zusammen.
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