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Besucher:innen beim Smart City Summit Niederrhein
21.03.2024

Mönchengladbachs Weg zur Digitalisierung

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von: DiRü
Lesedauer: 5 Min

Mönchengladbachs Weg zur Digitalisierung

Einen ganzen Tag lang netzwerken, Neues lernen und staunen über die Möglichkeiten der digitalen Stadt von morgen. Das war beim dritten SmartCity-Summit.Niederrhein 2024 Ende Februar  wieder möglich. Der Fachaustausch in der Redbox am Sparkassenpark führte Unternehmen, Wissenschaft, Start-ups, Kommunen und Experten zusammen. Erstmals war mit Polen auch ein Partnerland auf dem Kongress vertreten.


Impressionen vom Smart City Summit 2024

Im Ausstellungsbereich präsentierten zahlreiche Start-ups und etablierte Unternehmen ihre Produkte und Ideen für smarte Lösungen. Viele davon haben das Stadium des Prototypen längst hinter sich gelassen. Zu sehen gab es etwa SOS-Buttons für den öffentlichen Raum, ähnlich den Notrufsäulen an den Autobahnen, oder auch intelligente Schließsysteme, die durch das Reinstecken des Schlüssels oder gar via NFC vom Smartphone „bestromt“ werden. Auch smarte Lösungen für die KI-basierte Erfassung von Schlaglöchern, Roboter für die Bodenreinigung im industriellen Maßstab oder intelligente Systeme für das Bezahlen bei Parkplätzen stellten die Firmen vor.

„Die Bandbreite an smarten Lösungen, die wir hier auf dem Smart-City-Summit bestaunen können, ist erneut sehr beeindruckend“, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs. „Ich bin sehr froh, dass wir mit den polnischen Partnern diesmal auch unser internationales Netzwerk ausweiten konnten. Gleichzeitig zeigen mir die lokalen Unternehmen und Start-ups, die hier ausstellen, dass nicht nur die Stadtverwaltung Mönchengladbach in Sachen Smart City vorne mitspielt, sondern auch unsere heimische Wirtschaft. Ein großes Dankeschön an alle, die dazu beitragen, die digitale Zukunft zu gestalten!“, so Heinrichs weiter.

Smarte Lösungen für konkrete Verbesserungen im Alltag

Als vom Bund geförderte Modellkommune ist Mönchengladbach einer der Smart-City-Vorreiter in Deutschland, der seine Erfahrungen und Ergebnisse anderen Städten und Gemeinden zur Verfügung stellt. Entsprechend präsentierten auch die Smart-City-Projektpartner ihre Arbeit an und mit smarten Lösungen auf dem Kongress. Die Smart City Mönchengladbach ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt, NEW AG, Marketing Gesellschaft Mönchengladbach und mags. Der rote Faden bei allen digitalen Lösungen: Die neue Technik soll kein Selbstzweck sein, sondern der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern einen konkreten Mehrwert bieten.

Ein solcher Mehrwert ist es, sich für amtliche Angelegenheiten den Weg zur Verwaltung zu sparen: Bereits drei Viertel ihrer Leistungen bietet die Stadt inzwischen digital an und ist damit im Städtevergleich weit vorne. Ein ganz anderes Beispiel: Die Stadttochter mags misst mithilfe von Sensoren an vielen Stellen in der Stadt die Asphalttemperatur und erarbeitet so mithilfe von Echtzeitdaten und Künstlicher Intelligenz einen Routenplan für ihre Winterdienst-Fahrzeuge. Ein absolutes Grundlagenprojekt der Smart City ist der bereits abgeschlossene Ausbau eines flächendeckenden LoRaWAN-Netzes. Das langwellige und energiesparende Übertragungsformat ist eine Art Standard, durch den unterschiedliche internetfähige Geräte in ein und dasselbe Netzwerk eingebunden werden können.

Auch die zahlreichen Sensoren, die mit ihren Echtzeitdaten eine wichtige Grundlage für viele Smart-City-Lösungen bilden, nutzen LoRaWAN zur Datenübertragung. Dass Sensordaten nicht nur in Dashboards angezeigt, sondern auch räumlich innerhalb der Stadt verortet werden können, ermöglicht der „Digitale Zwilling“ – eine virtuelle 3D-Kopie von Mönchengladbach. Hier lassen sich nicht nur Echtzeitdaten einspeisen, sondern auch Planungen und ihre Auswirkungen auf das Stadtbild, auf Verschattung, Luftströme oder Verkehrsbewegungen simulieren. So konnten Bürgerinnen und Bürger mithilfe des Digitalen Zwillings bereits ein realistisches Bild von der geplanten Umgestaltung des Adenauerplatzes erhalten.

Neben dem Ausstellungsbereich und dem IdeenCafé fürs Netzwerken und Austauschen sind Vorträge und Workshops ein wesentlicher Bestandteil des Summits. Dabei ging es dieses Mal um Themen wie Dathenethik, interkommunale Zusammenarbeit, digitale Verwaltungsservices, den Einsatz von Chat GPT oder das Radarsystem KIRAPol.5G, das eine datenschutzkonforme Überwachung von öffentlichen Plätzen ermöglicht, sowie um innovative Lösungen, die Start-ups in einem Pitch (eine Art „Verkaufsgespräch“) präsentierten.



ServicePortal als Basis für die OZG Umsetzung

Mit dem ServicePortal der Stadt Mönchengladbach realisiert die Stadtverwaltung das digitale „Rathaus auf der Couch“ für alle, die sich Service an 24 Stunden und 7 Tagen in der Woche wünschen. Seit dem Start im Januar 2020 hat sich die Anzahl der im ServicePortal MG verfügbaren Verwaltungsleistungen auf über Tausend verzehnfacht. Die Fachzeitschrift "eGovernment - Verwaltung digital" hat sich jetzt einmal unseren Weg zur Umsetzung des Online Zugangsgesetzes angeschaut und mit den Macherinnen, Martina Nolte und Chantal Rexhausen, gesprochen (Mönchengladbachs Weg zur OZG-Umsetzung (egovernment.de)

Dass wir in Mönchengladbach da deutlich fixer unterwegs sind als manch andere Kommune - und wie wir das anstellen - konnte FAZ Leser:innen in einem Beitrag nachlesen (Verwaltung in Mönchengladbach: Wie in der Digitalwüste eine Oase entsteht (faz.net)). Treffen konnte man Martina Nolte und Chantal Rexhausen natürlich auch beim Smart City Summit Niederrhein. 

     


    Daten und Fakten zum OZG

    • Das Onlinezugangsgesetz (OZG) beinhaltet 575 OZG-Leistungsbündel, von denen 234 kommunal relevant sind – also auch von den Kommunen umgesetzt werden müssen. Hinter diesen Leistungsbündeln verbergen sich allein für die Kommunen über 5.000 Einzelleistungen.
    • Der Programmbereich Digitalisierung der Stadtverwaltung Mönchengladbach setzt bei der OZG-Umsetzung schon seit geraumer Zeit getreu dem Motto "Klasse statt Masse" auf  eine Fokussierung auf hochreife, digitale und nutzer*innenzentrierte Leistungen. Annährend 75% der 234 kommunal relevanten OZG-Leistungen konnten bis heute in einem hohen Reifegrad OZG-konform (d.h. für Bürger*innen vollständig digital) umgesetzt werden. Über die erfolgreiche, agile Vorgehensweise bei der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen hat jüngst sogar die FAZ berichtet (s. Anhang)
    • Allein in 2023 wurden gut 30 OZG-Bündel erfolgreich umgesetzt (eine Auflistung ausgewählter OZG-konform digitalisierter Verwaltungsleistungen sind in der unten folgenden Tabelle aufgeführt).
    • Bis zum Jahresende 2024 streben wir einen Umsetzungsgrad von 85% (200 OZG-Bündel an). Eine vollständige OZG-Umsetzung für alle in kommunaler Verantwortung liegenden Leistungen wird bis Ende 2025 erwartet.

    Weiterführende Links: