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02.06.2022

MG: Sozialstruktur unter der Lupe

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von: DiRü
Lesedauer: 5 Min

Sozialbericht: Ein Fundament der Gesamtstrategie


Zahlen, Daten und Fakten auf 160 Seiten: Mit dem Sozialbericht 2022 nimmt die Stadtverwaltung Mönchengladbachs Sozialstruktur unter die Lupe.

Gemeinsam mit der neuen städtischen Gesamtstrategie markiert der Sozialbericht 2022 den Grundstein für eine städtische integrierte Sozialplanung, die sich die Stärkung sozialer Teilhabechancen und die Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung zum Ziel gesetzt hat.

Der Sozialbericht schafft dafür eine faktenbasierte und kleinräumige Datengrundlage in den Themenbereichen Ökonomische Situation, Wohnen, Integration / Migration, Kinder/Jugend/Familie und Alter. 

Der Sozialbericht soll als Entscheidungsgrundlage für Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft dienen und ist das Ergebnis einer mehr als einjährigen Sammlung, Analyse und Interpretation von Daten zur Lebenssituation der Menschen in unserer Stadt und den einzelnen Stadtteilen. 

Die Autor:innen des Berichtes sind Britta Sieben, Gerhard Kalter, Christian Finke und Diana Röhricht von der städtischen Sozialplanung.

 

160 Seiten Fakten über die Lebenssituation in MG

Britta SiebenBritta Sieben

Er ist beinahe 160 Seiten stark und gespickt mit Fakten, Tabellen und Diagrammen zur Sozialstruktur in Mönchengladbach. Rund eineinhalb Jahre hat das Autor:innenteam von der städtischen Sozialplanung Daten zur Lebenssituation der Menschen in unserer Stadt zusammengetragen und ausgewertet. Sie haben Fokusthemen herausgearbeitet und Indikatoren für die Beurteilung der Sozialstruktur in den Stadtteilen festgelegt. 

Eine – wenn auch dringend notwendige – Mammutaufgabe. Denn der letzte Sozialbericht ist neun Jahre alt. In dieser Zeit hat sich nicht nur die Stadtgesellschaft verändert, auch die Methodik und der Aufbau des Berichtes mussten auf neue Füße gestellt werden.

"Um allen Bevölkerungsgruppe gerechte Teilhabechancen zu bieten, ist es unsere Aufgabe als Sozialplanung, unterschiedliche kommunale Planungen in eine integrierte Berichterstattung münden zu lassen. Dabei werden quartiersbezogene Bedarfe beschrieben und Handlungsfelder über die Grenzen der Fachbereiche hinaus aufgezeigt. Man kann auch sagen: Wir schärfen den gemeinsamen Blick", sagen Gerhard Kalter und Britta Sieben, die den Bericht gemeinsam mit Sozialdezernentin Dörte Schall der Öffentlichkeit vorstellten. 

So wird der Sozialbericht zur Entscheidungshilfe und Planungsunterstützung für Politik und Verwaltung. Und er kann auch eine wichtige Argumentationsstütze beim Einwerben von Fördermitteln für die Stadtteile sein. 

 

Die wichtigsten Ergebnisse in Kürze

 

Stadtweite Ergebnisse:

  • Mönchengladbachs Bevölkerung wächst - seit 2013 um rund 9000 Personen. 
  • Wir werden bunter: Seit 2011 verzeichnet die Stadt einen stetigen Zuwachs nichtdeutscher Personen (1/5 der Bevölkerung) und Menschen mit Migrationshintergrund (1/3 der Bevölkerung).
  • Wir werden älter: Die Zahl der Menschen im Alter über 80 Jahren ist den vergangenen zehn Jahren um rund 4.600 Personen gestiegen.,
  • Auch die Gruppe der Menschen ab 65 Jahren wird größer, Die Baby-Boomer-Generation tritt nach und nach ins Rentenalter ein.
  • Wir leben anders zusammen: Wohnformen verändern sich. Es gibt weniger „klassische“ Familien nach dem Muster "Vater-Mutter-Kinder" und mehr Alleinstehende. Die Zahl der Einpersonenhaushalte ist bis 2020 auf 46 % aller Haushalte angestiegen. 

Quartiersbezogene / kleinräumige Ergebnisse

  • Personengruppen mir potenziell geringeren Teilhabechancen konzentrieren sich auf bestimmte Teile des Stadtgebiets. Hierzu zählen Menschen, die Transferleistungen erhalten, Menschen mit geringeren Einkommen, Alleinerziehende, Nichtdeutsche, (ältere) Alleinstehende sowie Familien mit drei und mehr Kindern.

 

Stimmen zum Sozialbericht 2022

"Der Sozialbericht 2022 ist ein Abbild der Mönchengladbacher Stadtgesellschaft und gibt einen Einblick in die Vielfalt dessen, was unser Leben miteinander heute ausmacht, sowohl hinsichtlich längerfristiger Entwicklungen als auch aktueller Herausforderungen. Gemeinsam mit der neuen städtischen Strategie markiert der Sozialbericht den Grundstein für eine städtische integrierte Sozialplanung, die sich die Stärkung sozialer Teilhabechancen und die Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung zum Ziel gesetzt hat. Als ersten Schritt in diesem Prozess schafft der Sozialbericht nun eine faktenbasierte und kleinräumige Datengrundlage für die Darstellung sozialer Lebenslagen." 

Dörte Schall, Sozialdezernentin der Stadt Mönchengladbach


„Die Freien Wohlfahrtsverbände in Mönchengladbach weisen seit Jahren an etlichen Stellen auf Entwicklungen hin, die das soziale Gefüge der Stadt stören. Der Sozialbericht weist nun durch seine seriöse Analyse nach, wo die Einschätzungen tatsächlich zutreffen. Es stimmt nicht, dass Mönchengladbach eine arme Stadt ist. Der Sozialbericht zeigt vielmehr auf, dass die Lebenssituation in den Stadtteilen und Quartieren von großen Unterschiede geprägt ist. Damit belegt er das, was in der Wahrnehmung viele Beobachter*innen schon sichtbar geworden ist.“ 

Uwe Bohlen, Vorsitzender der AG der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in Mönchengladbach


„Mit seiner umfassenden Datenbasis trägt der Sozialbericht dazu bei, die Lebenslagen der Menschen in Mönchengladbach differenziert und stadtteilbezogen zu analysieren. Indem unterschiedliche Lebenslagendimensionen, wie bspw. Ökonomische Situation, Alter oder Integration beleuchtet werden, wird es möglich, Zusammenhänge zwischen Teilhabechancen und prekären Lebenslagen zu ermitteln. So lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie sich soziale Dienste und Maßnahmen der Quartierentwicklung so weiter entwickeln lassen, dass die Menschen in Mönchengladbach ihre Teilhabechancen ausschöpfen und erweitern können." 

Prof. Dr. Michael Noack, Hochschule Niederrhein, Fachbereich Sozialwesen


"Jährlich zahlt das Jobcenter zirka 100.000.000 € an Miet- und Heizkosten an 17.000 Haushalte in unserer Stadt. Hinzu kommen weitere 100.000.000 € für den allgemeinen Lebensunterhalt. Für Qualifizierungsangebote, Trainings, Umschulungen, Bewerbungs- und Fahrtkosten und für Beschäftigung von Menschen hat das Jobcenter jährlich weitere 32.000.000 € zur Verfügung. Eine enorme jährliche finanzielle Transferleistung also um Armut vorzubeugen, Chancen zu eröffnen, Lebensumstände zu verbessern, Wohnungsverlust zu vermeiden. Aber wirkt das auch und reicht es? Preissteigerung, Mietsteigerungen, Energiekostenentwicklung, Flucht- und Wanderungsbewegungen, Umbrüche in der Wirtschaft, neue Qualifikationsanforderungen erfordern auch eine andauernde Überprüfung und Entwicklung des Hilfesystems. Die Sozialberichterstattung der Kommune ist hierfür eine wichtige Grundlage."

Klaus Müller, Geschäftsführer Jobcenter Mönchengladbach

Der Sozialbericht zum Download

Hier könnt ihr den Sozialbericht 2022 herunterladen.
Ein Klick auf die Grafik genügt.

Kontakt zu den Autor:innen

Sozialplanung der Stadt Mönchengladbach

Tel.: 02161 / 25 - 3010
sozialplanung@moenchengladbach.de