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Eine Stadt. Gemeinsam Mönchengladbach.

Was ist die städtische Gesamtstrategie?

Die städtische Gesamtstrategie ist der Kompass, an dem die Stadt Mönchengladbach und die städtischen Beteiligungen ihr Handeln ausrichten. Die städtische Gesamtstrategie legt in sozialen, ökonomischen und ökologischen Aspekten die Ziele für die Entwicklung der Stadt fest. Wir wollen dabei Herausforderungen adressieren und Chancen nutzen, um die Stadt auf die Zukunft und den Strukturwandel auszurichten! Aus der Analyse der lokalen Herausforderungen und globalen Entwicklungen ergeben sich für die Stadt Mönchengladbach Handlungsfelder, die wir als Stadt mit der städtischen Gesamtstrategie verstärkt adressieren wollen. Innerhalb dieser Handlungsfelder gilt es, strategische Ziele in einem sicheren Finanzrahmen zu gewährleisten.

Auf der Grundlage der finanziellen Balance will die städtische Gesamtstrategie übergeordnet zwei strategische Schwerpunktziele erreichen:

  • Wir wollen die Stadt auf die Zukunft und den Strukturwandel ausrichten.
  • Wir richten die Verwaltung der Stadt auf die zukünftigen Herausforderungen aus.

Dabei wollen wir die Stadt und ihre Einwohner*innen als Ganzes im Blick haben:

44 Stadtteile. Eine Stadt. Gemeinsam Mönchengladbach!


Bei der Analyse der Herausforderungen wurden nicht nur die lokalen Faktoren des Standorts berücksichtigt, sondern auch Entwicklungen in Betracht gezogen, die jenseits der Stadtgrenzen ihren Ursprung haben. Verstärkte Fluchtbewegungen von Menschen, die Hitzesommer der vergangenen Jahre oder Starkregenereignisse haben gezeigt, dass die Stadt auch Auswirkungen von globalen Entwicklungen in der Stadtentwicklung stärker berücksichtigen muss. Zudem gibt es überregionale Entwicklungen wie den Strukturwandel aufgrund des Ausstiegs aus der Braunkohle und Effekte der Digitalisierung, die für die Zukunft der Stadt entscheidend sein werden. Bei der Analyse von lokalen Herausforderungen wurden als Maßstab für die Bewertung auch Vergleichswerte aus anderen Städten innerhalb und außerhalb Nordrhein-Westfalens (Vergleichsring) einbezogen.

Mönchengladbach hat als Großstadt in den 70er-Jahren einen Strukturwandel durch den Niedergang der Textilindustrie verkraften müssen, der bis heute Spuren in der Entwicklung der Stadt hinterlassen hat. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Standort durch seine Lage und Verfügbarkeit von Flächen als bevorzugter Standort für die Logistikbranche entwickelt. Am Standort sind verschiedene mittelständische Unternehmen aus diversen Branchen wie Verkehrstechnik, Automobilzulieferung, Maschinenbau und Textilproduktion vertreten. In den vergangenen Jahren hat sich in Mönchengladbach eine Gründungsszene etabliert, die es weiter auszubauen gilt. Die Hochschule Niederrhein ist am Standort Mönchengladbach mit rund 8000 Student*innen vertreten, die stärker in die Stadt integriert werden sollen.

Mönchengladbach ist mit rund 270 000 Einwohner*innen aus rund 150 Nationen eine typische Großstadt, die in den vergangenen Jahrzehnten einen interkulturellen Wandel durchlebt hat. Durch den Strukturwandel der vergangenen Jahrzehnte sind zudem Herausforderungen in der sozialen Struktur entstanden. So ist beispielsweise die Mindestsicherungsquote in Mönchengladbach mit 16,9 Prozent im Jahr 2018 sowohl im Bundesvergleich (8,7 Prozent) als auch im Landesvergleich (11,3 Prozent) überdurchschnittlich hoch. Das verfügbare Einkommen der Einwohner*innen entwickelt sich schwach im Vergleich: Die Kaufkraft liegt in Mönchengladbach bei 21.726 Euro, in Nordrhein-Westfalen (NRW) bei 22.961 Euro und in Deutschland bei 23.245 Euro. In der Kaufkraft drücken sich einerseits niedrige Einkünfte aus Sozialleistungen aus und andererseits das lokale Gefüge im Lohnniveau. Aufgrund der Branchenstruktur am Standort sind viele Beschäftigungsverhältnisse im eher niedrigeren Lohnbereich angesiedelt. Zudem ist die Stadt in ihrer Branchenstruktur zu wenig auf wertschöpfende Branchen ausgerichtet. Entsprechend liegt die Stadt Mönchengladbach mit einem erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukt von 65.855 Euro je Erwerbstätigem im Jahr 2019 unter dem NRW-Durchschnitt (74.361 Euro).

Zukunftsbranchen wie beispielsweise IT-Dienstleistungen sind in Mönchengladbach im NRW-Vergleich unterdurchschnittlich vertreten. Im deutschlandweiten Vergleich der zukunftsrelevanten MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zeigt sich in Mönchengladbach eine Lücke von rund 6.000 Beschäftigten. Dies bedeutet, dass Branchen aus dem MINT-Bereich unterrepräsentiert sind.

Mit dem Beschluss der Bundesregierung zum Kohleausstieg 2038 wird Mönchengladbach als eine der Anrainerkommunen des Tagebaus auch durch diesen Strukturwandel gefordert. Durch Entwicklungen wie Digitalisierung, Dekarbonisierung (Abkehr von der Nutzung kohlenstoffhaltiger Energieträger) und steigenden Anforderungen an nachhaltige Wirtschaftsabläufe wird die Stadt in den kommenden Jahrzehnten einen mehrdimensionalen Strukturwandel gestalten müssen. Diese Transformationsprozesse werden wesentliche Veränderungen der Wirtschaftsstruktur am Standort mit sich bringen und auch in Gesellschaft, Bildungs- und Sozialsysteme sowie in die Stadtentwicklung hineinwirken.

Mönchengladbach leidet als Großstadt unter den Auswirkungen des Klimawandels und unter großstadttypischen Umweltbelastungen, die es weiter zu adressieren gilt; dies gilt auch für den Bereich Mobilität – aufgrund der Flächenstruktur ist die Stadt stark auf die Bedürfnisse des motorisierten Individualverkehrs (MIV) ausgerichtet.

Bezogen auf die Verwaltung gilt es, die Digitalisierung weiter voranzutreiben und die Arbeitskultur der Verwaltung weiter zu modernisieren. Der demografische Wandel wird auch auf die Verwaltung einwirken: So ist abzusehen, dass ab dem Jahr 2027 über einen Zeitraum von fünf Jahren jeweils zwischen 100 und 160 Mitarbeiter*innen pro Jahr die Verwaltung wegen Eintritt ins Rentenalter verlassen werden. Entsprechend muss sich die Stadtverwaltung als attraktiver Ort für Beschäftigung am Markt platzieren, um auch zukünftig alle Aufgaben der Daseinsvorsorge für die Einwohner*innen erfüllen zu können. Zudem soll die Beschäftigungs- und Führungsstruktur der Verwaltung diverser werden. 

Bei den globalen Entwicklungen zeigen sich einige Megatrends, die stetige und langfristig wirkende Entwicklungen mit hoher Veränderungsdynamik von globaler Tragweite beschreiben und in ihren Auswirkungen auch die Stadt Mönchengladbach betreffen. Sie betreffen (fast) jeden Bereich unseres Lebens. Sie müssen daher bei der strategischen Zielsetzung der städtischen Gesamtstrategie berücksichtigt werden.

Der Technologiewandel hat bereits spürbar in unseren Alltag Einzug gehalten. Neue technische Möglichkeiten der Digitalisierung sind Treiber tiefgreifender Veränderungen, die auch die Geschäftsmodelle der Privatwirtschaft wiederkehrend auf den Prüfstand stellen und zu Veränderungen führen. Damit einhergehend werden auch die Anforderungen an die Arbeitnehmer*innen in nahezu allen Wirtschaftsbereichen komplexer und digitaler.

Ein steigendes gesellschaftliches Bewusstsein für die Endlichkeit von Ressourcen führt durch eine Änderung bei Regulation und Nachfrageverhalten zu einer nachhaltigeren Wertschöpfung. Die Dekarbonisierung, also die Reduzierung des Verbrauchs von Kohlenstoff, ist ein sich aktuell beschleunigender Trend. Sie hat das Ziel, die prognostizierte Erderwärmung und damit den Klimawandel abzuschwächen. Auswirkungen dieses Trends sind auch in Form von Anforderungen und Regelungen für den Standort Mönchengladbach zu erwarten. Auswirkungen des Klimawandels sind auch in unseren Regionen mittlerweile spürbar. Auch in Nordrhein-Westfalen sind bereits anhand meteorologischer Daten sowie Beobachtungen in Natur und Umwelt Veränderungen des Klimas und die daraus resultierenden Folgen zu erkennen. Diese Entwicklungen werden vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) mit unterschiedlichen Methoden dokumentiert und untersucht. Nordrhein-Westfalen hat 2011 als erstes deutsches Bundesland ein Monitoring zum Klima und seinen Folgen gestartet.

Der demografische Wandel, die Veränderung der Bevölkerung, ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung: Starke Migrationsbewegungen verändern die Struktur der Bevölkerung ähnlich stark wie die Alterung. Beide Trends führen zu gesellschaftlichen und infrastrukturellen Herausforderungen, die auch auf kommunaler Ebene adressiert werden müssen.

Grundlage für den Aufbau der Strategie sind bestehende Analysen, wie der Monitoringbericht des städtischen Controllings, Berichte aus den Fachbereichen der Verwaltung und Expertisen aus den Dezernaten und städtischen Beteiligungen.

Die Strategie soll nicht nur inhaltliche Schwerpunkte setzen, sondern ist auch an diesen Leitgedanken ausgerichtet:

  • Die Stadtgesellschaft und die Einwohner*innen sollen aktiviert und einbezogen werden: Die Stadt soll gemeinsam mit den Einwohner*innen und den Institutionen der Zivilgesellschaft gestaltet werden. Offenheit und Möglichkeiten zur Teilhabe sind wichtige Elemente in der Umsetzung der Strategie.
  • Die Stadtverwaltung soll fokussiert und kooperativ zusammenarbeiten: Die Verwaltung soll klar auf gemeinsame Ziele ausgerichtet werden und diese kooperativ umsetzen.
  • Für politische Entscheidungsträger*innen, Einwohner*innen und den Verwaltungsvorstand soll mehr Transparenz geschaffen werden: Auf Grundlage von Daten sollen Analysen ermöglicht werden, um der Politik und der Verwaltung klare Entscheidungsgrundlagen zu liefern.

Die aktuelle städtische Gesamtstrategie ist eine konsequente und fokussierte Weiterentwicklung der 2016 verabschiedeten Stadtentwicklungsstrategie mg+.

Die Stadtentwicklungsstrategie mg+ wird weiterhin die Leitidee für die städtebauliche Dimension der Stadtentwicklung bleiben. In den anderen Bereichen geht mg+ in den Handlungsfeldern der städtischen Gesamtstrategie auf. Mehr zum Entwicklungsansatz mg+ (2016 - 2020) finden sie hier.