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Austausch und Wissensweitergabe gehören gewissermaßen zur DNA der Smart City Mönchengladbach. Denn die Stadt gehört zu den bundesweiten Modellkommunen, die sich mithilfe von Bundesfördermitteln auf die Suche nach der Stadt von morgen begeben und dabei ihre Erfahrungen und Erkenntnisse mit anderen Kommunen teilen. Doch auch für Mönchengladbach selbst ist es wichtig, zu wissen, wie anderswo smarte Lösungen für alltägliche Herausforderungen des kommunalen Handelns gefunden werden. Was funktioniert? Was funktioniert nicht? Mit wem müssen wir uns vernetzen? Wie haben andere Städte technische Herausforderungen gelöst??
Um Fragen wie diese zu beantworten hat Kira Tillmanns, Smart City Programmleitung der Stadt Mönchengladbach, das Format der „Smart City Innovationsreise“ entwickelt. Dabei kommen Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Stadtverwaltung zusammen. Sie alle arbeiten – mittelbar oder unmittelbar – gemeinsam an einem Aufgabenbereich, der von neuen Technologien und datenbasierten Ansätzen profitieren kann. Ziel ist es vor allem, ein gemeinsames Verständnis davon zu bekommen, was Smart City für die Stadt Mönchengladbach bedeuten kann und wie verknüpfte Datensätze helfen, die Stadt noch besser zu gestalten, weil wir sie in all ihren Facetten noch besser verstehen. Die erste Innovationsreise behandelte das Thema Smarte Mobilität und führte Mitte März (2023) zu den Kolleginnen und Kollegen nach Aachen.
SmartCity Mönchengladbach
Der Weg zur digitalen Stadt ist eine Expedition mit vielen Unbekannten: Was sind Formen und Möglichkeiten der Digitalisierung? Was sind die Herausforderungen der Zukunft? Wie passt beides zusammen? Es gibt unerforschte Gebiete, Irrwege und Inseln mit Sirenengesang. Doch mithilfe der Wegweiser sehen wir ein großes Ziel am Horizont: Die Smart City MG.
Frei nach dem Motto, dass Gedanken Raum brauchen, fand der interkommunale Austausch in der digitalCHURCH in Aachen statt – Deutschlands erstem Co-Working Space in einer ehemaligen Kirche. Kaffeegeschwängerte Vorträge und Diskussionen im Besprechungsraum wechselten sich mit einer Pizzapause am Altar ab, die junge Aachener Start-Ups nutzten, um zu pitchen und ihre Lösungen aufmerksam zu machen. Es wurden Präsentationen gehalten und Diskussionen geführt, Impulse gegeben und Ideen geboren, Fragen gestellt und PostIts geklebt. Bei alldem wurde deutlich, wie vielseitig smarte Lösungen im Bereich der Mobilität aussehen können.
Die Startups waren so schön unkonventionell und man merkte, wie die Gründerinnen und Gründer große Lust haben, etwas für die Smart City umzusetzen. Diese Energie können wir für einige unserer Problemstellungen sehr gut nutzen.
Apps, Sensoren und virtuelle Welten
Da ging es beispielsweise um Sensoren, die freie Parkplätze erkennen oder Fahrradfahrer zählen. Auch Sensoren, die over-the-air neue Software aufgespielt bekommen und so zusätzliche Aufgaben übernehmen können, gibt es. Über allen technischen Möglichkeiten schwebt dabei stets die Frage, wie Daten effizient und datenschutzkonform erhoben und vor allem, wie sie anschließend zur Verbesserung der Mobilität genutzt werden können. Denn bei aller Experimentierfreude steht die Lösung eines konkreten Alltagsproblems immer im Fokus der Smart-City-Projekte. Aus der Erkenntnis, wo die Parkplatzauslastung zu welcher Zeit besonders hoch ist oder wo wann wie viele Menschen entlangradeln, muss ein konkreter Nutzen gezogen werden. Etwa indem die Stadt Infrastrukturprojekte bedarfsorientiert priorisiert oder diese Informationen nutzt, um Verkehrsströme gezielt zu lenken.
Aus den reinen Daten müssen verwertbare Informationen generiert und so letztlich ein Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden. Realisieren lässt sich das vielfach mithilfe von Apps. Die ÖPNV-App, über die man auch Leihfahrräder, E-Roller oder Taxen suchen, buchen und bezahlen kann, gibt es in Aachen bereits. Im nächsten Entwicklungsschritt könnten die Informationen, die sich aus der App-Nutzung gewinnen lassen, für die Verbesserung von Mobilitätsangeboten genutzt werden. Das zeigt: Apps sind nicht nur als Datenlieferanten wichtig, sondern auch, um Informationen datenschutzkonform zu generieren. Das kann ganz unterschiedlich aussehen.
Da gibt es zum Beispiel die App des Mängelmelders, in der Bürgerinnen und Bürger kaputte Fahrradwege, wilden Müll und weitere Probleme aktiv und zentral melden können ohne über unterschiedliche Formulare im Mängeldschungel an den richtigen Ansprechpartner geleitet zu werden. Doch mit Zustimmung der Nutzenden ermöglichen Apps auch eine Datenerfassung im Hintergrund. „Aachen move“ etwa kann durch einen Algorithmus ganz automatisch erkennen, welche Strecken man zurücklegt und ob man das zu Fuß, per Rad, mit dem Auto oder dem Bus tut. Die App liefert den städtischen Mobilitätsplanern so wichtige Informationen über den Modal Split. Die Nutzerinnen und Nutzer erhalten im Gegenzug Gratifikationen, zum Beispiel in Form von Gutscheinen.
Das was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass man heute über seine eigene kleine fachliche Welt einen größeren Überblick bekommen hat. Man hat gesehen, was Rechts und Links passiert. Und das ist eine ganze Menge! Ich bin begeistert von dem was man machen kann und von dem was alles möglich ist. Und vor allem von den gemeinsamen Ideen, die Daten, die ja vielfach vorhanden sind, auch entsprechend zu nutzen.
Das Miteinander zwischen Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern ist ein ganz wesentlicher Aspekt des Smart-City-Gedankens. Datenbasierte Informationen und Anwendungen helfen konkret, um Verwaltungshandeln an den tatsächlichen Bedürfnissen und Interessen der Stadtgesellschaft auszurichten. Angenommen, eine Wohnstraße hat bislang keinen Fahrradweg und soll nun umgebaut werden. Wie soll der Radverkehr künftig geführt werden? Wie viele öffentliche Parkplätze in dem Straßenabschnitt müssen erhalten bleiben? Wo gilt es, Gefahrenstellen zu beseitigen? Solche Fragen werden bislang durch fachliche Einschätzungen und stichprobenartige Zählungen beantwortet. Mithilfe von Daten zur Auslastung der Parkplätze, zur Anzahl der Fahrradfahrer*innen oder zur PKW-Dichte können diese Aspekte künftig stärker faktenbasiert beantwortet und sogar simuliert werden.
Die daraus abgeleiteten Planungsdaten für die Umgestaltung wiederum können in den sogenannten Digitalen Zwilling einfließen – eine virtuelle Nachbildung des Stadtraums. So erhalten die Politik und die Anwohnerschaft einen sehr intuitiven Eindruck dessen, was geplant ist, und können auf dieser Basis ihre Vorschläge und Anregungen im Digitalen Zwilling genau an der passenden Stelle verorten.