Beschreibung
Station der Tour "Prachtvolle Zeiten"
Der Verleger Oskar Kühlen bezieht 1894 das neu errichtete Wohnhaus Bismarckstraße 97. In das Nachbarhaus Bismarckstraße 99 zieht 1901 die Familie Peltzer ein. Beide Gebäude werden durch das Architekturbüro Robert Neuhaus (1864-1934) und August Stief (1879-1968), die auch das Rheydter Rathaus entworfen haben, als repräsentative Fabrikantenhäuser mit aufwändigen Natursteinfassaden in historistischem Stil geplant. Nach dem Tod von Oskar Kühlen 1924 geht das Gebäude als Stiftung an die Stadt über, die 1926 das Städtische Museum für Kunst und Gewerbe – Oskar Kühlen Stiftung einrichtet. 1927 erwirbt die Stadt auch das Nachbargebäude Nr. 99, das als Dienstwohnung des Oberbürgermeisters dient. 1933 zieht dort das Haus der Wissenschaft und Volksbildung (Stadtbibliothek) und in Nr. 97 das Haus der Heimat (Archiv und Heimatsammlung) ein. Nach Beseitigung der Kriegsschäden werden Museum, Archiv und Bibliothek 1947 wiedereröffnet. Nach der Eröffnung der neuen Stadtbibliothek an der Blücherstraße 6 zieht die Volkshochschule 1964 in Haus Nr. 99 ein. Mit der Eröffnung des Abteibergmuseums 1982 wird auch Haus Nr. 97 frei. Seit 1993 hat in beiden Häusern das BIS seine Heimat gefunden.
An der Kreuzung der Regentenstraße mit der Bismarckstraße wird nach zweijähriger Bauzeit 1908 das repräsentative Gebäude der Industrie- und Handelskammer bezogen. Das mit Eifeler Tuffsteinen und Basaltlava aufwändig verblendete, neoklassizistisch geprägte, dreigeschossige Verwaltungsgebäude der Mönchengladbacher Industriellen und Händler erleidet im Verlauf des Zweiten Weltkriegs schwere Schäden, sodass sich das heute zweigeschossige Gebäude in erheblich verändertem Erscheinungsbild darstellt.