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Newsroom

Und über allem steht die Frage: Was tut der Stadt gut?

Stadtspitze, Projektverantwortliche und Planer informierten und diskutierten beim Bürgerforum zum Rathaus der Zukunft mg+

Wie sieht die mittlerweile fertig gestellte Vorplanung für das Rathaus der Zukunft mg+ aus? Welche Anregungen aus der Bürgerschaft wurden und werden berücksichtigt? Und wie geht es in dem Projekt weiter? Antworten auf diese und weitere Fragen erhielten Interessierte am Donnerstagabend beim Bürgerforum im Ernst-Christoffel-Haus in Rheydt. Der Einladung der evangelischen Kirche zum gepflegten Austausch waren nicht nur viele Bürgerinnen und Bürger gefolgt, sondern auch Oberbürgermeister, Stadtkämmerer, Planungsdezernent, Architekturbüro und beratendes Ingenieurbüro.

Über allem steht die Frage: Was tut der Stadt gut? Das stellte bereits Pfarrer Stephan Dedring in seiner Begrüßung heraus. Oberbürgermeister Felix Heinrichs griff den Faden auf und macht in seiner kurzen Einleitung deutlich, dass es bei dem Projekt nicht nur darum gehe, viele Quadratmeter für viele Schreibtische zu schaffen. Das hätte man etwa im Nordpark oder auf dem heutigen Baufeld der Seestadt deutlich schneller erreichen können. Vielmehr sei das Rathaus der Zukunft mg+ ein Schritt, mit dem Politik und Verwaltung bewusst Verantwortung übernehmen: für die weitere Entwicklung einer lebendigen Rheydter Innenstadt, aber auch für nachhaltiges und gesundes Bauen.

Wie das Rathausprojekt diesen Ansprüchen gerecht werden will, wurde aus den Vorträgen von Sebastian Reinher vom Architekturbüro SOP und von Professor Patrick Jung vom Ingenieurbüro IPJ deutlich. Der Rathausneubau wird sich dank Photovoltaik zu mindestens 40 Prozent mit Strom versorgen und dank Erdwärme vollständig autark beheizen und kühlen können. Die natürliche Belüftung wird mithilfe von Windturbinen erfolgen, die Luft aus der Umgebung ansaugen und im Gebäude verteilen. Im Gebäudeinnern wird die Luft von der ausgedehnten Begrünung mit Sauerstoff angereichert. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem geplanten gläsernen Gebäudeteil zum Marktplatz hin zu, der deshalb von den Planern auch als „grüne Lunge“ bezeichnet wird.

Lebendiger Austausch dank vielfältiger Bürgerfragen

Die besondere Bedeutung, die die „grüne Lunge“ bei dem Projekt hat, wurde auch aus den Bürgerfragen deutlich. Wie wird verhindert, dass der langgezogene Glaskomplex eine städtebauliche Barriere zwischen Marktplatz und Stresemannstraße wird? Wie kann dort öffentliches Leben einziehen – auch außerhalb der Arbeitszeiten der Verwaltung? Wie kann in Zukunft der Anlieferverkehr für den Einzelhandel abgewickelt werden, der heute durch die Marktstraße erfolgt? Ist das Projekt angesichts der aktuellen Entwicklungen finanzierbar? Mit Fragen wie diesen, die teilweise an Diskussionspunkte aus dem letzten Rathaus-Bürgerforum 2020 anknüpften, sorgten die Bürgerinnen und Bürger für einen abwechslungsreichen Austausch rund um das Projekt, der sich zwischen sehr grundlegenden Überlegungen und teils spezifischen Fragestellungen bewegte.

Antworten gab es von allen anwesenden Verantwortlichen. Architekt Reinher etwa stellte dar, dass der gläserne Gebäudeteil bewusst durchlässig konzipiert werde und Fußgänger und Radfahrer sich zwischen Stresemannstraße und Marktplatz auch außerhalb der üblichen Verwaltungsöffnungszeiten frei bewegen könnten. Gleichzeitig werde sich der Anfahrtsweg für den Lieferverkehr verändern – die entsprechende Verkehrsplanung gehört mit zum Rathausprojekt. Bau- und Planungsdezernent Dr. Gregor Bonin betonte, dass etwa durch die Bibliothek oder das Bistro auch außerhalb der Öffnungszeiten der Verwaltung Leben im und am Gebäude sei. Die gläserne Verbindungsachse  werde zudem als multifunktionaler Ort des öffentlichen Lebens geplant und könne als Raum für Ausstellungen oder Veranstaltungen dienen: „Wann immer etwas los ist, wird der Gebäudeteil offen sein“, so Bonin.

Dass nicht nur die Bürolandschaften effizient und modern gestaltet werden, sondern auch der Bürgerservice transparent und bürgerfreundlich neu gedacht wird, stellte Oberbürgermeister Felix Heinrichs klar. „Wenn Sie heute einen Termin bei der Bauordnung haben, müssen Sie erst den richtigen Eingang finden, dann die richtige Etage, dann das richtige Büro“, beschrieb Heinrichs den unübersichtlichen Status Quo im Rathaus Rheydt. In Zukunft werde man sich im gläsernen Gebäudeteil ganz einfach am Empfang melden und sich dann mit dem oder der städtischen Mitarbeiterin vor Ort in einem speziellen, offen gestalteten Beratungsbüro treffen. Warum ein Neubauprojekt dieser Dimension trotz der schwierigen Marktbedingungen nach aktuellem Wissensstand günstiger ist als der Erhalt und die Unterhaltung von 26 Verwaltungsstandorten und wie dieser Wirtschaftlichkeitsbeweis akribisch erbracht und stetig aktualisiert wird, führte Stadtkämmerer Michael Heck aus.

Die endgültige Entscheidung über das Projekt soll im kommenden Sommer mit dem Bau- und Investitionsbeschluss im Stadtrat erfolgen. Dann wird es wohl auch ein weiteres Bürgerforum zu diesem Thema geben, zu dem sich die Anwesenden am Donnerstagabend spontan bereit erklärten. Pfarrer Stephan Dedring bedankte sich in seinem Schlusswort für das große Interesse und die Transparenz der Verwaltung und zeigte sich als „notorischer Optimist“ überzeugt, dass man – auch dank des ambitionierten Rathaus-Projekts – die richtigen Antworten auf die alles entscheidende Frage finden werde: Was tut der Stadt gut?

Von links: Alexander Vogel von der EäE Rathaus der Zukunft mg+, Stadtkämmerer Michael Heck, Professor Patrick Jung, Pfarrer Stephan Dedring, Sebastian Reinher und Laetitia Cen (SOP-Architekten), Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin

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