Im Haus des Popgesangs wohnt Billie Eilish neben Billie Holiday, Sam Smith neben The Smiths, Johnny Cash neben Elton John. Adele neben Adel Tawil und Freddy Mercury neben Fred Astaire. Will sagen: Unter diesem Dach haben alle Richtungen des populären Gesangs ihr Zuhause.
Auch wenn der Heavy Metal-Star Ozzy Osbourne und Schlagersängerin Helene Fischer bei einem Duett Probleme hätten, auf einen Nenner zu kommen: Es gibt wichtige Gemeinsamkeiten unter allen Popsängern. Im klassischen Gesang herrscht ein Klangideal. Das meiste, was gesungen wird, steht in den Noten. Im Popgesang hat jeder Sänger seinen eigenen Stil. Die Stimme darf kratzen wie bei Joe Cocker, rauchig klingen wie bei Bonnie Tyler oder brummen wie ein Reibeisen bei Louis Armstrong. Je markanter, desto besser.
Anders als im klassischen Gesang wird meist mit Mikrofon gesungen. Popsänger nutzen eine Technik, die der natürlichen Sprechstimme nah ist. Es kommt im Pop nicht nur darauf an, wie perfekt ein Ton gesungen wird, sondern was der Klang an Emotionen und Ausdruck transportiert. Auch Brüche, Computerstimmen oder das „Screaming“ (zu deutsch: Gebrüll) eines Metal-Sängers gehören dazu - dabei ist übrigens eine gute Technik extrem wichtig, um die Stimme nicht zu schrotten.
Wahrscheinlich drehen sich 80 Prozent der Popmusik um ein Thema: Liebe. Warum? Nichts macht so glücklich, wie verliebt zu sein. Nichts so traurig wie Liebeskummer. Popsongs erzählen Geschichten, die uns alle verbinden.