Abteilung Bauleitplanung und Stadtgestaltung

Hans-Jonas-Park

Der Hans-Jonas-Park wurde als ein Teilprojekt der Gesamtmaßnahme „Soziale Stadt - Gladbach und Westend“ neu gedacht und umgestaltet. Die Maßnahme hatte ein Gesamtvolumen von knapp 3,4 Mio. Euro. Davon wurden rund 90 % durch EU-, Landes- und Bundesmittel der Städtebauförderung getragen. Die verbleibenden rund 10 % sind ein Eigenanteil der Stadt Mönchengladbach. Ein gutes Jahr lang wurde im Hans-Jonas-Park gebaggert und gewerkelt, gestaltet und begrünt. Jetzt wird die kleine Oase inmitten der Gladbacher Innenstadt wieder für die Menschen geöffnet.

Das Ergebnis der Umgestaltung

Der Hans-Jonas-Park wurde zu einem interessanten, vielfältigen und angenehmen Aufenthalts- und Begegnungsort umgebaut. Er bleibt über die bestehenden sechs Eingänge erreichbar und verfügt über verschiedene, dezentral angelegte Zonen, die Bewegung und Spiel ebenso wie Entspannung und Ruhe bieten.

Die Idee

Wichtige Entwurfselemente waren das neue Wegekonzept und die Ost-West-Achse, die vom Vorplatz der Volkshochschule bis zur sogenannten Traumstraße reicht. Vom nord-östlichen Wegekreuz verteilen sich die Nebenwege zu allen weiteren Zielen des Parks. Die neu gestaltete Ost-West-Achse bindet die Volkshochschule in den Park ein und schafft von dort einen doppelten Aufgang, der über breite Rasenstufen und Treppen zum Schaukelplateau führt. Auf diesem ca. 5 m hohen Plateau stehen zwei große Schaukeln mit langem Schwungbereich. In der rückwärtigen Kulisse bleiben die großen, alten Bäume erhalten. Gegenüber den Sitzstufen ist eine mit Rasenfugenpflaster befestigte Fläche für eine ca. 100 m² große Bühne vorgesehen, auf der Veranstaltungen stattfinden können, die aber grün wird, wenn länger keine Feste und Konzerte stattfinden.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Konzepts ist der aktive Bereich des Hans-Jonas-Parks. Er besteht aus einer multifunktionalen Sportfläche am Fliescherberg, die auch von den Schülern und Schülerinnen des angrenzenden Stiftischen Humanistischen Gymnasiums genutzt werden kann. Auf dem Grundstück des ehemaligen Hauses Zoar wird ein Kleinspielfeld mit Fallschutzbelag (EPDM) errichtet, auf dem man Fußball, Hockey, Basketball und Volleyball spielen kann. In direkter Nachbarschaft befinden sich moderne Fitnessgeräte sowie weitere Sitz- und Ablagemöglichkeiten. Unterhalb dieser Fläche und im Bereich des Belvederes bleiben die Rasenflächen erhalten, sodass bei Bedarf weitere Möglichkeiten für Sport, Spiel und Entspannung vorhanden sind.

Wer Ruhe sucht, findet sie an den Kunstwerken und ausgelichteten waldähnlichen Bereichen, die im Park verteilt sind, sowie im neuen Teegarten als Ruhefläche mit Bänken an der VHS. Die Wiese am Sonnenhausplatz kann – wie auch heute schon – zum Sonnenbaden und zum Picknicken genutzt werden. Der vorhandene Biergarten, der zum Haus Erholung gehört, wird stärker mit dem Park verzahnt.

Der Park ist geprägt durch einen alten Baumbestand, der teilweise sehr dicht ist; in den mittigen Bereichen stehen Einzelbäume oder Baumgruppen innerhalb der Rasenflächen. Besonders markant sind eine alte Zeder am Belvedere, die leider durch einen Blitzschaden stark beeinträchtig worden ist, sowie eine imposante Platane in der Parkmitte. Im Falle der Zeder ist angedacht, eine mehrstämmige Ersatzpflanzung in Form eines Blauglockenbaums vorzunehmen. Auf diese Weise soll der imposante Charakter an diesem Ort wiederhergestellt werden.

Generell ist davon auszugehen, dass sich die markante Zusammensetzung des Baumbestands in den nächsten Jahren verändern wird. Bisher könnte man von einem "Ahorn-Buchen-Wald" sprechen, der den Park lange Jahre geprägt hat. Sollten diese Baumarten dem Klimawandel nicht standhalten, könnten künftig Zerr-Eichen, blaue Atlas-Zedern, ungarische Eichen oder Esskastanien gepflanzt werden. Diese Baumarten entwickeln sich über Jahre zu mächtigen Bäumen und bauen das bisher bekannte Erscheinungsbild der den Park prägenden Großbäume über Jahre hin wieder auf.

Die Ausgangslage

Der Hans-Jonas-Park wurde durch einen hohen, dichten und unstrukturierten Baumbestand charakterisiert, wodurch er teilweise ungepflegt, unübersichtlich und verwildert wirkte. Im Park befanden sich an unterschiedlichen Stellen Kunstobjekte, die witterungsbedingt und aufgrund von Vandalismus- bzw. Graffiti-Schäden Aufwertungsbedarf hatten.

Aufgrund der Höhenunterschiede in der Innenstadt von Mönchengladbach waren die Eingänge in den Park vielfach durch Beton- und Gitterelemente geprägt, die keinen einladenden Charakter erzeugten. Auch war die Verbindung zum Abteiberg, die sogenannte „Traumstraße“. von Begrenzungsmauern eingerahmt, die teilweise bemoost und mit Graffiti getaggt und besprüht waren. Diese sehr schmale Wegeverbindung war ebenso schlecht einzusehen und wurde als Angstraum wahrgenommen.