Am westlichen Ende der Blumenstraße liegt der Bauplatz, für den die Bauunternehmung Lenz & Coenen aus Mönchengladbach Anfang November 1929 den Bauantrag zur Errichtung eines Mehrfamilienhauses einreicht. Ein Architekt ist nicht überliefert, die Bauleitung wird durch eigene Arbeitskräfte übernommen.
Im Eckgebäude sind neben sechs Wohnungen mit "Küche, drei Zimmern, Bad mit Abort und Diele" in den drei Obergeschossen auch zwei weitere Wohnungen mit "Laden, Küche sowie einem bzw. zwei Zimmern, Bad mit Abort und Diele" im Erdgeschoss vorgesehen. Bereits Mitte August 1930 sind die Wohnungen bezugsfertig.
Die Bauherrschaft beantragt im Bauantrag Dispens, um in der "Bauzone 3 der Stadt Rheydt" dreigeschossig bauen zu dürfen. Sie macht darauf aufmerksam, dass man nicht nur dringend benötigten Wohnraum schaffen will, sondern aufgrund der Vereinigung der beiden Städte Mönchengladbach und Rheydt auch einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung des Wohnquartiers erwarte, da nach damaliger Ansicht der Neubau im wirtschaftlich expandierenden und nachgefragten Kern der neuen Großstadt gelegen sei. Dem Antrag wird entsprochen, allerdings darf nur die Hälfte des Dachgeschosses als Vollgeschoss ausgebaut werden. Dies hat die bis heute erkennbaren Auswirkungen auf die Gebäudegestaltung. Das modern wirkende Gebäude nimmt an der Einmündung des Lermenchenwegs in die Blumenstraße eine städtebaulich markante Ecklage ein. Der dreigeschossige Massivbau unter steilem Mansarddach betont durch das zusätzlich ausgebaute Dachgeschoss die Gebäudeecke an der Straßenkreuzung. Die Fassaden besitzen eine expressive Ziegelsteinverblendung, die in den Brüstungen als flach gemauerter Verband und zwischen den Fensteröffnungen als schichtweise vorspringende Ziegelreihen wechselt. Im Bereich der früheren Läden und der Sockel ist ein farbig gefasster Kammputz aufgetragen. Die querformatigen Fenster zeigen ausweislich der Baupläne ursprünglich dreibahnige Fenster mit Horizontalsprossen.
Die anschließenden Nachbargebäude Blumenstraße 11 mit vier Wohnungen, Lermenchesweg 4 mit acht Wohnungen und Lermenchesweg 6 mit vier Wohnungen setzen das in Ecklage errichtete Mehrfamilienhaus in gleicher Gestaltung fort. Die Belichtungen der Treppenhäuser sind als geschossübergreifende, von Ziegelsteinen gerahmte Fensterbahnen ausgeführt.