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15.06.2022

Eine „Smart City“ werden? Was heißt das und wie geht das?

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Eine „Smart City“ werden? Was heißt das und wie geht das?

Eine Smart-City-Strategie, 45 Maßnahmen. Mönchengladbach hat einen klaren Plan für den Weg hin zur digitalen Stadt von morgen.

Am Ende geht es immer um ein smartes Ergebnis. Zum Beispiel darum, dass Bäume und Grünflächen „sich melden“, wenn Sie Wasser brauchen. Technisch kann das unterschiedlich gelöst werden. Sensoren in der Erde sind ein vielversprechender Ansatz, mit dem die mags schon erste gute Erfahrungen gesammelt hat. Aber auch die automatisierte Auswertung von Verfärbungen des Grüns sowie die Vermessung unterschiedlicher Grünflächen mittels Luft- oder Satellitenbildern wäre eine Möglichkeit. Letztlich muss Wasser fließen – und zwar wann und wo es gebraucht wird. Die städtische Grünpflege wäre so jedenfalls smarter und effizienter als bislang.

Um diese und viele weitere Aspekte zu erproben, dienen der Bunte Garten und der Stadtwald Rheydt als sogenannte „Smart-im-Park-Labore“. Testballons für die smarte Parkgestaltung und -pflege sozusagen. Das ist eine von insgesamt 45 Maßnahmen, die die Stadt Mönchengladbach, die NEW AG und die mags bis 2027 umsetzen werden. Denn Mönchengladbach ist eine der bundesweiten Modellkommunen für das Thema Smart City. Die Stadt gehört also zu den ausgewählten Vorreiter-Gemeinden, die mithilfe von Bundesfördermitteln aktiv smarte Projekte auf den Weg bringen und ihr Wissen und ihre Erfahrungen dann mit anderen Kommunen teilen. Mitte Juni hat der Rat die Smart-City-Strategie beschlossen.

 


Die sechs Handlungsfelder der Smart-City-Strategie

  • Basistechnologien
  • Datensouveränität
  • Kollaboration
  • Mobilität
  • Umwelt
  • Digitale außerschulische Bildung und Teilhabe

Ist Mönchengladbach also bis 2027 eine durchweg smarte City?

 

Das wohl eher nicht. Aber die Stadt wird dann um viele Erfahrungen und Erkenntnisse reicher und dem Ziel einen großen Schritt näher sein. Im Rahmen des Modellprojekts heißt es jetzt aber erstmal, die Stadt und ihre Menschen anhand von Daten besser kennen und verstehen zu lernen. Es gilt Aufbauarbeit zu leisten – und zwar anhand von konkreten Projekten mit konkretem Nutzen.

Und die betreffen ganz viele Facetten. Bleiben wir beim Beispiel Grünflächen und Parks. Viele Ideen und Überlegungen machen unseren Parkbesuch zu einer echt smarten Angelegenheit. QR-Codes an Beeten und Bäumen etwa könnten Jugendlichen, Kindern und Familien zielgruppengerecht aufbereitete Informationen aufs Smartphone liefern und so die Umweltbildung bei jungen Menschen stärken. Aber auch anonymisierte Bewegungsmuster der Parkbesucher können mittels Sensorik erfasst und ausgewertet werden. Mit solchen Daten kann das Verhalten analysiert werden und dann in zukünftige Planungen einfließen – etwa bei der nächsten Parkumgestaltung.

Die könnte übrigens in einem virtuellen 3D-Modell der Stadt – dem „digitalen Zwilling“ – visualisiert und den Bürger*innen vorgestellt werden. Auch das ist ein Projekt der Smart City. Schon unsere Anreise zum Park wird künftig deutlich smarter sein, etwa wenn ein Algorithmus uns mit andern Park-Freunden automatisiert zur Fahrgemeinschaft zusammentrommelt („Ride Sharing“). Oder wenn wir bei der Anreise Mobilitätsangebote verschiedener Anbieter und eine individuelle Routenplanung nutzen, dafür aber nur noch eine App brauchen („Mobility-as-a-Service-Plattform“).


Smart City zu werden, bedeutet, dass wir als Kommune und auch unsere Partner datengestütztes Wissen nutzen – und zwar im besten Sinne. Also vollständig anonymisiert und mit dem Ziel, unseren Bürgerservice zu verbessern.

Felix Heinrichs, Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach

Wie ist die Smart-City-Strategie entstanden?

 

Anderthalb Jahre haben die Stadt, die mags und die NEW AG die Strategie in einem sehr lebendigen und interaktiven Prozess entwickelt. Dabei haben die drei eng mit Kooperations- und Wissenspartnern unserer Stadt zusammengearbeitet, aber auch durch Bürgerinnen und Bürger wertvollen Input erhalten:


1

11 Strategieworkshops mit > 70 Teilnehmende

2

Fachmesse SmartCity-Summit-Niederrhein 11/2021

3

Online-Beteiligung 11/2021

4

Aufsuchende Beteiligung z.B. auf Marktplätzen 01/2022

Die Smart-City-Strategie ist also ein echtes Gemeinschaftswerk – und das ist gut so. Denn auch bei der Umsetzung wird es auf Kollaboration ankommen. Es müssen sich Strukturen und Netzwerke der Zusammenarbeit etablieren, aus denen heraus smarte Lösungen unbürokratisch realisiert werden können. Nicht zuletzt braucht es Erfahrungswerte mit automatisierter Datenerhebung und -auswertung. Im Übrigen werden alle Daten schon von Anfang anonymisiert erhoben. Zusammen mit der Strategie hat der Stadtrat deshalb auch die „Leitlinien Datensouveränität“ beschlossen, die ein Selbstverständnis und entsprechende Maßnahmenpakete für einen souveränden Umgang mit Daten definiert.


Was sind Projektbeispiele für die Smart City?

Digitaler Zwilling: Ein erster städtischer Teilraum wurde im Rahmen der Strategiephase als Zwilling digital abgebildet und mit Echtzeitdaten hinterlegt. Perspektivisch werden weitere Teilräume als Zwillinge abgebildet und mit Daten verknüpfen.

 

Modellversuch Kinderwissenschaftler:innen: Modell-KiTas erproben pädagogische Konzepte der digitalen Bildung in Form von IoT-Anwendungen und Datenvisualisierungen. Zusammenhänge der Umwelt und dem menschlichen Verhalten sollen gleichzeitig aufgezeigt werden und nachhaltige Werte vermitteln.

Mobility-as-a-Service-Plattform: Mobilitätdienstleister werden auf einer Plattform vernetzt, um Nutzer*innen die

optimale Routenplanung entlang unterschiedlicher Verkehrsmittel zu ermöglichen.

Ride Sharing: Bündelt Fahrten unterschiedlicher Mitfahrender automatisiert und vernetzt

Insbesondere den ländlichen und städtischen Bereich miteinander.

Smart-im-Park-Labor: In Reallaboren sollen unterschiedlichste Anwendungsfälle im Bereich Umweltbildung

und -technologie prototypisch erprobt werden, die perspektivisch auch in anderen

Bereichen des Stadtgebietes angewendet werden können.

Bürger-Panel: Kanal zum Ausbau der repräsentativen Bürgerpartizipation in der Stadt, der Bürger*innen in Stadtentwicklungs- und Entscheidungsprozesse sowie Projektevaluationen einbindet.

Bürgerbeteiligungsplattform: Online-Plattform, auf der alle aktuellen und vergangenen Beteiligungsmöglichkeiten in

Mönchengladbach dargestellt und digital durchgeführt werden können.


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