KoMoNa- Nachhaltiges Flächenmanagement

Projekt "Fläche-mehr-Wert"

Vom Parkplatz zu ökologisch wertvoller Fläche

Am Spielkaulenweg, in Mönchengladbach Eicken, entsteht eine neue ökologisch hochwertige Grünoase. Auf einem ehemaligen Schotterplatz wurde durch Entsiegelung und Neupflanzung die zuvor stark verdichtete Fläche ökologisch aufgewertet. In Zusammenarbeit mit der mags und Initiativen aus der angrenzenden Nachbarschaft ist das Projekt gewachsen, die Fläche sowohl ökologisch aufzuwerten, als auch so zu gestalten, dass der Raum an Aufenthaltsqualität gewinnt und durch entsprechende Informationsangebote zur Umweltbildung beiträgt.

Der ehemalige Bus- und Presseparkplatz des Fußballstadions am Bökelberg war durch jahrzehntelangen Verkehr so stark verdichtet, dass bei Regenereignissen das Wasser kaum einsickerte, sich vielmehr über mehrere Tage staute und die Fläche nicht begehbar war. Die Umgestaltung schafft nun, dass Wasser in den Boden eindringen kann und an Ort und Stelle die Pflanzen mit Feuchtigkeit versorgt. Nun auf der Fläche zu finden sind neue heimische Obstbäume und Obststräucher, die zum Naschen im Sommer einladen, farbenfrohe Stauden und verschiedenen insektennährende Blühwiesen. Der Raum erhält Struktur durch eine klare Wegeführung, gestaltete Sitzmöglichkeiten und eingegrenzte Pflanzbereiche mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten. Kindgerechte Elemente heißen die jungen Besucher:innen nicht nur aus der naheliegenden AWO-Kita Spielkaulenweg willkommen und machen sie aufmerksam auf die Lebensräume von Insekten und Kleintieren. Dank der inhaltlichen Mitwirkung des Vereins Hortus Noctuarum, welcher in der benachbarten Kleingartenanlage sehr aktiv ist, wurde die Fläche mit unterschiedlichen Lebensräumen und Nischen geplant

Mehr Biodiversität - weniger Pflaster!

Die Maßnahmen an der Platzfläche an der Sperberstraße sind abgeschlossen. Zielsetzung ist erreicht, durch Entsiegelung und Bepflanzung die Fläche ökologisch aufzuwerten. Der Platz ist im Stile der 70er Jahre mit flächenmäßig großzügigen Wegeverbindungen versehen. Die Fläche ist gepflastert, mit vereinzelten Grünbereichen und Baumbestand. Die Bäume haben teilweise inzwischen mit den Wurzeln die Begrenzungen gesprengt und bilden Stolperkanten. Die vorhandenen Wegebeziehungen sollen grundsätzlich erhalten bleiben, können aber in Teilbereichen deutlich verkleinert werden. An diesen Stellen werden Entsiegelungen vorgenommen. Die zu entsiegelnden Flächen werden vorwiegend mit Staudenmischpflanzungen aufgewertet, je nach Standort entsprechend für schattige – sonnige Bereiche. Die vorhandenen Beete sind teilweise als Hochbeete angelegt, so dass auch die neu herzustellenden Begrenzungen von Pflanzbeeten als Hochbeet angelegt werden müssen aufgrund der Wurzeln der Bestandsbäume. Um die zu entsiegelnden Flächen den Grünflächen zuschlagen zu können, muß in Teilen die Entwässerung der Platzfläche neu hergestellt werden. Hierzu ist es dann notwendig, auch in Bereichen Pflaster aufzunehmen, die später wieder durch Pflaster versiegelt werden.

Mehr Biodiversität im Brandtsgarten

Im Bereich des Brandtsgarten sind ergänzende Baumplanzungen vorgesehen, mit dem Ziel, einen Beitrag zur Biodiversität in einer innerstädtischen Lage zu fördern. Die Auswahl nimmt  Rücksicht auf den bereits vorhandenen Baumbestand, vorwiegend bestehend aus Ahorn, Hainbuchen, Hopfenbuchen und Linden. Die geplanten Silberlinden fügen sich auch durch ihre zukünftige Größe gut in die gegebene Rahmenpflanzung ein, der Amberbaum unterstützt den Charakter einer Parkanlage. Die Großbäume ergänzen somit die Rahmenpflanzung und tragen teils auch zur Verschattung des vorhandenen Spielplatzes bei. Innerhalb der Grünanlage werden wegbegleitend Kleinbäume und Obstbäume gepflanzt.

Das nachhaltige, digitalbasierte Flächenmanagement für die Stadt Mönchengladbach

Fläche wird als Ressource zunehmend knapp und diverse Nutzungskonkurrenzen verlangen komplexe Abwägungsprozesse. Wie gehen wir in Zukunft mit dieser Herausforderung um? Wie können vernachlässigte Flächen durch multifunktionale Nutzungen qualitativ aufgewertet werden? Auf welcher Grundlage sollen entsprechende Entscheidungs- und Genehmigungsprozesse stattfinden?

Die Herausforderungen des Strukturwandels im Rheinischen Revier haben die Aktivitäten für eine zukunftsfähige Entwicklung der Stadt Mönchengladbach nochmals verstärkt. In diesem Kontext gewinnt der Aspekt der nachhaltigen Flächenentwicklung sowohl für den urbanen als auch den ländlichen Raum von Mönchengladbach zunehmend an Bedeutung. Fläche muss als wertvolle und vor allem endliche Ressource erkannt werden.

Die Stadt Mönchengladbach hat sich mit dem Projekt „KoMoNa: Entwicklung eines nachhaltigen, digitalbasierten Flächenmanagements und pilothafte Durchführung ökologischer Maßnahmen“ im Förderprogramm  „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen“ (KoMoNa) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) beworben. 

Ziel des bis Ende 2025 laufenden, dreijährigen Projektes ist die Entwicklung und der Aufbau eines nachhaltigen, digitalbasierten Flächenmanagements für die Stadt Mönchengladbach. Das Projekt wird unter dem Kennzeichen 67KMN061 gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Erfahren Sie hier mehr zum Mönchengladbacher Projekt und weiteren Förderprojekten aus dem Programm.

Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH

 

Projektinhalte

Um die Abwägung von konkurrierenden Flächennutzungen im Kontext einer wachsenden Großstadt zukunftsfähig betrachten und mit Blick auf die Nachhaltigkeitsziele bewerten zu können, müssen entsprechende Indikatoren, Kriterien und Instrumente aufeinander abgestimmt werden und als Entscheidungsgrundlage in einheitlichen Datenformaten für alle nutzbar vorliegen. Hierzu hat das Projekt einen innovativen und umsetzungsorientierten Lösungsweg aufgezeigt: ein Konzept für ein nachhaltiges, digitalbasiertes Flächenmanagement für die Stadt Mönchengladbach wurde zwischen 2023 und 2025 kooperativ entwickelt. Das neue Tool zur Freiraumbewertung und zur Flächeneignungsbewertung für Wohnnutzungen schafft einen effizienten, ressortübergreifenden, automatisierten und zukunftsfähigen Ansatz: Es integriert erstmalig in einer einzelnen Webanwendung für die Stadt Mönchengladbach über 60 verschiedene Fachindikatoren, darunter z.B. Starkregen, Hitzeinseln oder die Erreichbarkeit unterschiedlicher Infrastrukturen. So kann es im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung als zentrales, verbindliches Management- und Entscheidungsunterstützungstool für die kommunalen Akteure fungieren. Mit einem Klick ist schnell erkennbar, welche Flächen sich eher eignen als Orte der Naherholung, als Orte für neues Wohnen oder als Orte klimafreundlicher Produktion. Die hier entwickelte städtische Webanwendung ist somit ein innovatives, zukunftsweisendes und dynamisches Werkzeug. Langfristig soll sie ergänzt werden um weitere Flächennutzungsoptionen (z.B. in den Bereichen Energie, Verkehr, grüne und blaue sowie soziale und touristische Infrastruktur). Dabei ist es das Ziel, Ansätze von Multicoding zu integrieren und unter Berücksichtigung der ökologischen Maßgaben eine nachhaltige Stadtentwicklung in Mönchengladbach zu stärken.