In keinem Feld zeigt sich so deutlich, wie nah die Probleme und die Potenziale einer Großstadt im Strukturwandel beieinanderliegen: Einerseits hat Mönchengladbach ein Problem mit einer hohen Zahl von Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss. Andererseits ist das Bildungsangebot hier so vielfältig wie in keiner anderen Tagebauanrainerkommune. Die Fördermöglichkeiten des Strukturwandels sollen deshalb genutzt werden, die Probleme unserer Stadt mit den eigenen Mitteln besser anzugehen – und dabei noch einen Mehrwert für die Region zu schaffen.
Das Ziel der Mönchengladbacher Projekte in diesem Bereich ist es, die Stadt auf die Lebens- und Arbeitswelt von morgen vorzubereiten. Dazu soll z.B. der Transfer guter Ideen aus der Wissenschaft gefördert werden, etwa indem Gründer*innen durch gezielte Kurse der „School of Entrepreneurship“ unterstützt werden. Schon heute sichtbar ist außerdem der immer schnellere digitale Wandel. Deshalb wird die Offene Coding School, die unter anderem bestehende Kursangebot integrieren und ausbauen soll, Kindern und Jugendlichen die Programmierfähigkeiten vermitteln. Und durch spannende Experimente und andere innovative Formate der Wissensvermittlung soll die Begeisterung für MINT-Bildung geweckt werden. Diese außerschulischen Angebote werden letztlich auf dem Wissens- und Innovationscampus auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums gebündelt und sicher noch um viele weitere Angebote ergänzt. Ein Markenzeichen Mönchengladbachs ist gerade in diesem Feld vor allem das große ehrenamtliche Engagement, etwa durch den Verein NextMG und den Wissenscampus e.V., das die Aktivitäten der Wirtschaftsförderung und der IHK inspiriert und verstärkt.
Doch auch innerhalb des formalen Schulsystems soll sich einiges bewegen. Mit der Projektidee „REINVE:NT“ zum Beispiel, die insbesondere durch das Berufskolleg Volksgartenstraße vorangetrieben wird, soll die berufliche Bildung durch den direkten Dialog mit Unternehmen zukunftsfit gemacht und in darauf ausgelegten Schulgebäuden vermittelt werden. Dass darüber hinaus die Digitalisierung der Bildung mehr bedeutet als nur die Bereitstellung von WLAN in Klassenräumen hat man in der Vitusstadt sowieso schon länger verstanden und hat nun die Chance, dies mit entsprechenden Projekten zu beweisen.