Wenn die Energiewende gelingen soll, braucht es nach aller Voraussicht nicht nur einen Ausbau der bisherigen erneuerbaren Energien, sondern auch noch eine Menge Ideen, wie diese noch besser genutzt werden können. Die ehemaligen Tagebauflächen werden dabei viel Raum für Ideen bieten, z.B. im Falle des Tagebaus Garzweiler 1 bei Jüchen. Der Zweckverband LandFolge Garzweiler (weitere Infos s. nächste Seite), zu dem neben der Stadt Jüchen auch die Gemeinde Titz, die Stadt Erkelenz und die Stadt Mönchengladbach gehören, hat einen entsprechenden Projektantrag eingereicht und widmet sich nach einer erfolgreichen Machbarkeitsstudie jetzt den nächsten Umsetzungsschritten des Projekts „Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen“.
In der Großstadt Mönchengladbach selbst sind dagegen viele Flächen schon bebaut – und zwar mit Gebäuden, die nicht alle gut gedämmt sind, aber dennoch beheizt werden wollen. Gleichzeitig steigen gerade in diesem Herbst auch die Heizkosten massiv an, was verdeutlicht, dass es bei der Energiewende eben nicht nur um Strom geht, sondern auch um Wärme. Diese ist übrigens in großen Tiefen oft reichlich vorhanden und wird jenseits der nahen Grenze auch schon genutzt. Das Potenzial der sogenannten „Tiefengeothermie“ soll deshalb auch im Projekt „Mönchengladbach untersucht Tiefengeothermie (MUT)“ mitsamt seinen Chancen und Risiken genauer erforscht werden.
Während die Energiewende von ihren Kritikern oft als Pfad zur „Deindustrialisierung“ beschrieben wird, verfolgen andere parallel einen ganz bewusst gegenteiligen Kurs: Es soll wieder mehr in Deutschland produziert werden und zwar mit einer Industrie, die genauso digitalisiert wie nachhaltig sein soll. In Mönchengladbach will ein Konsortium aus Wirtschaftsförderung, Textilunternehmen und Wissenschaft dabei an die textile Tradition anknüpfen und eine „Textilfabrik 7.0“ schaffen, die genau diese Anforderungen erfüllt.