Torffrei gärtnern - Moore und Klima schützen

Mit der beginnenden Gartensaison werden wieder Millionen Beete und Blumentöpfe neu bepflanzt. In Gartencentern und Baumärkten stapeln sich bereits die Säcke mit Blumen- oder Pflanzenerde. Da herkömmliche Garten- und Blumenerde jedoch bis zu 90 Prozent aus Torf besteht, rät der städtische Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung zum Kauf von Alternativen, denn Torfgewinnung vernichtet nicht nur Moore, sondern auch den Lebensraum vieler spezialisierter Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig geht der Torf als Massenspeicher für Kohlendioxid verloren. Beim Abbau der Moore wird dieses zum Teil über Jahrtausende gebundene Kohlendioxid durch Austrocknungsprozesse in großen Mengen als klimaschädliches Gas freigesetzt. In Deutschland werden jährlich etwa zehn Millionen Kubikmeter Torf verarbeitet, 20 Prozent davon durch privaten Verbrauch. Schätzungen gehen davon aus, dass bei einer gleichbleibenden Abbaumenge die Torfvorräte in unserem Land in 20-40 Jahren erschöpft sein werden. Für den Klimaschutz hätte dies dramatische Folgen. Allein in Deutschland setzt die Torfgewinnung jährlich rund zwei Millionen Tonnen CO2 frei. Zusatzstoffe wie Kompost, Rindenhumus oder Holzfasern können den Torf-Anteil der Gartenerde problemlos ersetzen. Mittlerweile bieten viele Hersteller auch Gartenerde ohne Torf an. Der Verbraucher als Klimaschützer sollte darauf achten, dass es sich tatsächlich um 100-prozentig torffreie Produkte handelt. Rindenkompost ist ebenfalls ein vollwertiger Ersatz für Torferde. Rindenmulch jedoch nicht, dieser wird ausschließlich zur Abdeckung von Beeten und Gartenflächen verwendet. Robuste heimische Pflanzenarten brauchen generell keine Torferde.