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Natürlich Dämmen

Quelle: UmweltBriefe August 2018; www.umweltbriefe.de

Foto: schulzfoto/Fotolia.com

Weit verbreitet ist der Irrtum, dass eine Hauswand „atmen“ müsse. Richtig ist: In einem Haus erfolgt der Luftaustausch durch die Fenster und gegebenenfalls durch eine Lüftungsanlage. Aber nicht durch die Wand. Die Dämmung der Wand von außen senkt Wärmeverluste und verringert den Heizbedarf. Zugleich ist die Außendämmung eine wirksame Maßnahme zur Vermeidung von Schimmelbefall in der Wohnung. Eher zu zu Feuchteproblemen kann eine schlechte Dämmung der Wand von innen führen. Dämmung hat einen schlechten Ruf. Oft heißt es, sie sei teuer, unwirtschaftlich, erhöhe die Brandgefahr und müsse nach wenigen Jahren als Sondermüll entsorgt werden. Dabei rentiert sich eine fachgerechte Dämmung so gut wie immer. „Die Heizkosten lassen sich damit um 30 bis 40 Prozent senken“, heißt es bei der Beratungsgesellschaft CO2online. Und da eine gute Dämmung bis zu 50 Jahre lang halte, könne eine Menge gespart werden. Rund 500 Euro weniger Heizkosten seien bei einer Dämmung von Fassade, Dach und Kellerdecke in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus pro Jahr drin.

„Es geht in unseren Breiten nicht ohne Wärmedämmung“, sagt Florian Voigt von der Hessischen Energiespar-Aktion: „Bei uns ist es über neun Monate des Jahres so kalt, dass unsere Häuser Tag und Nacht über ihre Außenbauteile auskühlen. Nur Dämmstoffe reduzieren diesen Wärmeabfluss.“ Unsere Häuser müssen sparsamer werden. Denn bis 2050 soll der Gebäudesektor nahezu klimaneutral sein. So steht es zumindest im Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung. Unser Glück: Dämmstoffe sind die billigsten Baustoffe. „Seitdem der Energiepreis 50 Cent pro Liter Heizöl oder Kubikmeter Erdgas überschritten hat, sind fast alle Dämmmaßnahmen wirtschaftlich“, sagt Voigt. Selbst bei Gebäuden der 80er und 90er Jahre lohne bereits eine Wärmedämmung.

Die Fassade verliert unter allen Bauteilen eines Hauses die meiste Energie im Winter. Wärmeverluste sind die eine Seite der Medaille. Die andere sind kühle Wandinnenoberflächen ungedämmter Wände im Winter, die zu Feuchte- und Schimmelschäden führen können. Jede Thermografie zeigt diese Wärmeverluste in ihrem Farbbild an. Die Außenbauteile eines Einfamilienhauses stellen 400 bis 500 m² Abkühlfläche dar: Innen 20 Grad, außen wechselnde Wintertemperaturen zwischen 12 und minus 25 Grad. Diese Abkühlflächen müssen energetisch ertüchtigt werden, sonst bleibt der Heizenergieverbrauch weiter hoch.

Selbst wenn modernste Heiztechnik eingesetzt wird: Ohne Dämmung muss die Technik so viel Wärme ins Haus liefern, wie durch die Außenbauteile und die Lüftung wieder verloren gehen.

von Tim Bartels

Richtig Heizen geht so

Wenn Sie zugige Fenster isolieren, vermeiden Sie mit Gasheizung 260 kg CO2 im Jahr. Die Investition in Dichtungsband lohnt sich: Im Einfamilienhaus mit 125 m² können Sie pro Jahr über 1 000 kWh und 80 Euro einsparen.

Auch Warmduscher können mit dieser Maßnahme bei täglicher Dusche von etwa sechs Minuten ihren CO2-Ausstoß um 215 kg im Jahr senken. Mit einem Sparduschkopf kann ein Drei-Personen-Haushalt jährlich etwa 37 800  l warmes Wasser und damit rund 415 Euro sparen – wenn Sie Ihr warmes Wasser mit Strom erwärmen, ist die Ersparnis sogar noch wesentlich größer: 560 Euro.

Die stehen oft in Nischen – das heißt, die Wände dahinter sind sehr dünn. Durch entsprechende Dämmung können Sie den Wärmeverlust hinter dem Heizkörper um 90 Prozent mindern – und Ihren CO2-Fußabdruck um 128 kg pro Heiznische jährlich verkleinern. Sie sparen im Einfamilienhaus mit 12 Heiznischen pro Jahr etwa 470 Euro für Heizenergie. Bei durchschnittlichen Kosten von 54 Euro je m2 Dämmfläche zahlt sich die Investition bereits in zwei Jahren aus.

Ist Ihre Heizung ein Dauerläufer? Klar, Sie wollen morgens oder beim Nachhausekommen nicht frieren. Das müssen Sie auch nicht, wenn Sie die Betriebszeiten der Heizung Ihrem Bedarf anpassen. Die Verwendung programmierbarer Thermostatventile mit Nachtabsenkung sorgt für effizientes Heizen und vermindert den Ausstoß von CO2 um 190 kg pro Jahr. Im Einfamilienhaus mit 150 m² und acht Heizkörpern spart der Austausch von über 15 Jahre alten Thermostatventilen gegen programmierbare Thermostatventile pro Jahr 60 Euro.

Die gluckern und werden nicht mehr richtig warm, obwohl das Thermostat voll aufgedreht ist? Entlüften Sie sie, denn jede Luftblase bedeutet unnötige Verschwendung.

Damit in kalten Nächten keine Wärme nach draußen gelangt, sollten Rollos, Vorhänge und Jalousien geschlossen bleiben. Damit vermeiden Sie in einem Einfamilienhaus jährlich bis zu 50 kg CO2. Sie sparen damit Heizenergie im Wert von rund 15 Euro.

  • Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) haben einen Dämmstoff aus Mineralfaser oder Hartschaum, hinterlüftete Vorhangfassaden aus Zellulose oder Mineralwolle.
  • Für die Fassadendämmung eignen sich aber auch Naturdämmstoffe wie Hanf oder Flachs, Holzweichfaser oder expandiertes Polystyrol (EPS/Styropor).
  • Bei einem WDSV müssen Sie – je nach Dämmmaterial und Dämmstärke – mit insgesamt 90 bis 210 Euro pro Quadratmeter rechnen. Eine hinterlüftete Vorhangfassade kostet 100 bis 200 Euro pro Quadratmeter, davon entfällt ein Großteil auf Unterkonstruktion und Verkleidungsmaterial.
  • Mit einer fachgerecht ausgeführten Fassadendämmung können Sie bis zu zwanzig Prozent Heizenergie einsparen. Für ein typisches Einfamilienhaus aus dem Jahr 1983, das mit Erdgas beheizt wird, macht das im Jahr durchschnittlich 260 Euro aus.

> https://www.natuerlich-daemmen.info/daemmung/daemmmassnahmen-uebersicht

Johanne Bohl
Tel.: (02161) 25 - 8266