Provisorium: Das Apothekenschaufenster


Projektzeitraum:

  • Januar 2019 - März 2020

Projektbeteiligte: 

  • lokale Künstlerinnen und Künstler, sowie Kreative
  • Quartiersmanagement Rheydt

Projektort:

  • Bruckner Allee 7 / Ecke Mühlenstraße, 41236 MG-Rheydt

Infos zum Projekt: 

Im Januar 2019 fiel der Startschuss für ein neues Format des Quartiersmanagement Rheydt, eine Ausstellungsmöglichkeit für Künstlerinnen und Künstler, wie auch Designerinnen und Designer in den Fenstern einer ehemaligen Apotheke.

 

Projektziele: 

Die Ausstellungsfläche der ehemaligen Apotheke an der Ecke Brucknerallee/ Mühlenstraße bietet Kreativen die Möglichkeit, ihre Arbeiten einmal einem größeren Publikum zu präsentieren und zeigt eine Möglichkeit der Zwischennutzung von leerstehenden Ladenlokalen. 

Ausstellende Künstlerinnen und Künstler

Der Künstler Istvan Djapjas zeigte im Februar 2020 abstrakte und gegenständliche Malerei auf verschiedenen Leinwandformaten.

Im ehemaligen Jugoslawien geboren, und der ungarischen Minderheit zugehörig, zog er als junger Erwachsener nach Deutschland und erlangte den Meister als Maler im Handwerk, in dem er 30 Jahre selbstständig war. Die Liebe zur künstlerischen Malerei entdeckte der heutige Rheydter früh und schulte sein Talent in verschiedenen Kursen und Kunstakademien, unter anderem auch bei Daniel de Barac. Seine Bilder zeigen häufig Szenen seiner Reiseeindrücke oder erinnern an Motive aus seiner ursprünglichen Heimat. Regelmäßig stellt und stellte er immer wieder – auch in Gemeinschaft mit anderen Künstlern – aus, sowohl in Deutschland als auch in Ungarn. So kooperiert er gerne mit bekannten lokalen Künstlern aus Mönchengladbach, aber auch mit den Vorreiter der Naiven Malerei in Ungarn.

Zum Jahreswechsel nutzten Marion Witt aus Kempen und Barbara Kauven aus Mönchengladbach die Apothekenschaufenster: Mit ihrer Gemeinschaftsausstellung zeigten sie stimmungsvolle Tiermotive gemalt in Pastellfarbe auf Papier. Und eine Auswahl an Naturimpressionen und Küchenmotiven in Öl auf Leinwand.

Die beiden Künstlerinnen, die erstmals gemeinsam ausstellen, eint nicht nur die Liebe zur Malerei. Die beiden sind in der Kreativwirtschaft tätig und der berufliche Werdegang spannend: Marion Witt als freiberufliceh Schaufensterdekorateurin und Designerin Barbara Kauven als Handelsvertreterin in der Textilbranche.

Die Ausstellung zeigte abstrakte Bilder von Ursula Flock in verschiedenen Techniken: Pouring, Strukturbilder aus Gips und ähnlichen Matrialien, und Acrylbilder.

Nach erfolgter Insta-Walk Tour von MG anders sehen zum Thema 50er Jahre Architektur in Rheydt in der SCHAUZEIT 2019, nutzte die Initiative die Möglichkeit eine Fotoausstellung von ausgewählten Motiven der Foto-Tour-Teilnehmer auszustellen. Und die baulichen Sehenswürdigkeiten der Rheydter Innenstadt nicht nur digital bei Instagram, sondern im Retrolook als Polaroidausdrucke – nicht nur für interessierte Architekturfans dieser Epoche – sichtbar zu machen.

Schülerinnen und Schüler des Fachbereichs Mode am Maria-Lenssen-Berufskolleg zeigten im Rahmen der SCHAUZEIT 2019 ihre aktuellen Kollektionen im Apothekenschaufenster. Jedes Fenster wurde thematisch anders bespielt: Schottenröcke, avangardistische Neoprenentwürfe kombiniert mit Spitze, oder aber futuristische Hochzeitskleider – die Ausstellung erlaubte schöne Einblicke in die vielfältige Bandbreite der Modeschule.

Ulla Kemper, Margot Grote, Renate Squarr und Petra Bär stellten bildhauerische Arbeiten, abstrakte Kunst und Naturmaterialien aus und ermöglichten einen vielfältigen Blick in die Arbeitsweise des Kunstvereins mal-mal im Pott e.V. aus Duisburg mit den weiteren aktiven Künstlerinnen Marlies Meier-Freuken und Barbara Höpper. Ihre Aufgaben und Ziele sind, Kunst der Gegenwart zu zeigen und zu vermitteln, zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler zu fördern, sowie Begegnung und Diskussion zwischen Kunst und Publikum zu ermöglichen.

Mit leuchtenden und ausdruckstarken Farben bannt Maria Schönberger Szenen aus dem Alltag, Eindrücke aus der Natur und Architektur auf die Leinwand. Ob mit Öl, Acryl, Zeichnungen, Collagen oder mehr – stets sind ihre Werke gekennzeichnet durch kleinflächige Strukturen, die größere Muster darstellen und bis ins Abstrakte übergehen. Ihre Gemälde und Zeichnungen stellen das Filigrane im Alltag dar und heben es hervor.

Edmund Zemanek entdeckte erst im Rentenalter die Kunst für sich. In seinem früher ausgeübten Beruf erwarb Edmund Zemanek umfangreiche handwerkliche Fähigkeiten. Heute erschafft er aus den unterschiedlichsten Materialien und unter Einsatz seines großen Knowhows kleine und große Kunstwerke: Holz- und Steinskulpturen, und auch Bildobjekte.

Die Apothekenschaufenster möchte Edmund Zemanek gerne nutzen, um seine Kunst einem größeren Publikum vorzustellen.

Lina Kölkes malt mit Acryl und Lack auf allen möglichen und verfügbaren Materialien. Ihre Arbeiten sind bunt, erinnern an Graffiti Kunst und andere Street Art Techniken. Sie selbst beschreibt ihre Arbeiten als verrückt und schrill.

Inspiration findet Lina Kölkes auch in der Tattoo-Kunst, und lässt diese gerne in Zeichnungen und Illustrationen einfließen.

Mit Pinsel und Spachtel, mit Zange und Blechschere schafft Erika Wildtraut reliefartige „Materialbilder“. Durch den Einsatz widersprüchlicher Materialen – Holz, Stein, Glas, Metall, Kleber und Zement — lässt sie raumplastische Werke entstehen, denen Rissbildungen und Verformungen beim Trocknungsvorgang ein archaische und vergängliches Aussehen geben.

Neben diesen Arbeiten stellt Wildtraut in den Schaufenstern mannshohe Holzstelen aus: alte Weidenpfähle, die ihren jahrelangen Dienst im Grünen getan haben, gestaltet sie künstlerisch um und erweckt sie zu neuem Leben.