Wettbewerb zur Neugestaltung des Alten Markts und des Johann-Peter-Boelling-Platzes
Der Alte Markt ist die urbane Keimzelle von Alt-Gladbach und somit der historisch bedeutendste Platz im Zentrum der Mönchengladbacher Altstadt. Charakteristisch für den Alten Markt ist die dort ansässige Gastronomie, deren Außenterrassen in den Sommermonaten das Platzbild prägen. Darüber hinaus fungiert der Alte Markt als Marktplatz und Veranstaltungsort – etwa für den Weihnachtsmarkt, das Stadtschützenfest, Karneval, Stadtfeste und Informationsveranstaltungen.
Seit der Corona-Pandemie werden die Außenterrassen, wenn auch in reduzierten Umfang, zunehmend auch in den kühleren Jahreszeiten genutzt. Bereits zu Ostern beginnt die Terrassensaison, die bis in den Herbst bzw. Winter reicht – eine Entwicklung, die zur Belebung der Altstadt beiträgt. Mit dieser positiven Nutzungserweiterung gehen jedoch auch vermehrt Nutzungskonflikte einher, die sich im bestehenden städtebaulichen Gefüge nicht zufriedenstellend lösen lassen.
Darüber hinaus weist der Alte Markt städtebauliche und gestalterische Defizite auf: eine geringe gestalterische Qualität, eine starke Barrierewirkung durch die vorhandene Bustrasse, unzureichende Aufenthaltsqualitäten sowie eine hohe Flächenversiegelung und ein Mangel an Grünstrukturen (z. B. Bäume, Beete etc.).
Auch die aktuelle Gestaltung des Johann-Peter-Boelling-Platzes ist aus städtebaulicher Sicht unzureichend. Der an der Abteistraße gelegene Platz wird von öffentlich-repräsentativen Nutzungen gesäumt und bildet ein räumliches Scharnier im Ensemble des „Kulturhügels“. Zu diesem zählen das Museum Abteiberg mit seinem Skulpturengarten, der Abteigarten, das Stiftische Humanistische Gymnasium Mönchengladbach (HUMA), das Haus Erholung sowie der östlich gelegene Hans-Jonas-Park.
Der öffentliche Raum ist dort derzeit stark vom motorisierten Verkehr geprägt – insbesondere durch die Erschließung zu den Parkhäusern und den vorhandenen Wendeplatz. Die Aufenthaltsqualität ist gering und der Platz wird seiner repräsentativen Umgebung nicht gerecht.
Um diese zentral gelegenen Räume zukunftsfähig zu gestalten und auf Herausforderungen wie beispielsweise den Klimawandel und den Attraktivitätsverlust von Innenstädten zu reagieren, hat die Stadt Mönchengladbach einen freiraumplanerischen Wettbewerb ausgelobt. Ziel ist es, wesentliche Bereiche der Altstadt aufzuwerten und zukunftsfähig zu gestalten – durch mehr Aufenthaltsqualität, klimaresiliente Strukturen und eine sensible Einbindung in das historische Stadtbild.
Die Umgestaltung soll den Charakter der Altstadt stärken, neue Nutzungsqualitäten ermöglichen und gleichzeitig funktionale Anforderungen wie Barrierefreiheit, Regenwassermanagement, die Integration gastronomischer Angebote sowie die Nutzung als Veranstaltungsort berücksichtigen.
Die Teilnahme ist Landschaftsarchitekturbüros vorbehalten, die jedoch interdisziplinäre Teams bilden können. Insgesamt wurden15 Büros zur Teilnahme zugelassen – zum Teil im Rahmen eines Losverfahrens. Die aktuelle Teilnehmerliste stellt sich wie folgt dar:
- A24 LANDSCHAFT Landschaftsarchitektur, Berlin
- arbos landscape GmbH, Hamburg
- Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin
- GTL Landschaftsarchitektur, Hamburg
- Karres en Brands – Landscape Architecture, Urbanism, NL Hilversum
- KOKOMO Landschaft und Stadtraum GmbH, Berlin
- Kraft.Raum, Düsseldorf
- Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten und Stadtplaner GbR, Bockhorn
- NUWELA, München
- Plankontor S1 Landschaftsarchitekten, Stuttgart
- Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin
- Trüper Gondesen und Partner mbB TGP Landschaftsarchitekten BDLA
- studio gruengrau, Düsseldorf
- studio polymorph Landschaftsarchitekten, Berlin
- Terra.Nova Landschaftsarchitektur, München