Abteilung Bauleitplanung und Stadtgestaltung
Rahmenplan Abteiberg
Die Qualität des öffentlichen Raums um den Abteiberg, dem Kern der historischen Stadt, stellt sich heute sehr differenziert dar. Während viele Bereiche in den vergangenen Jahren bereits eine starke Aufwertung erfahren haben und diese Bemühungen spürbar und sichtbar sind (z. B. der neue Sonnenhausplatz, das Minto, die Abteistraße oder der Abteihof), weisen andere Bereiche zum Teil noch Verbesserungsbedarf auf. Dazu zählt die teils vernachlässigte bauliche Substanz einiger Gebäude und die teils mangelnde Aufenthaltsqualität prominenter Stellen wie Plätze oder Straßenräume. Im historischen Kern besteht damit trotz vieler bereits verbuchter Erfolge noch Potential, um künftig noch einladender, freundlicher und bedarfsgerechter zu werden. Am 17.12.2014 hat der Rat der Stadt Mönchengladbach daher die Verwaltung beauftragt, eine Rahmenplanung für das Quartier um den Abteiberg zu erarbeiten. Bestehende Handlungsstrategien sollten bei der Erarbeitung des Rahmenplans berücksichtigt, kurzfristig realisierbare Maßnahmen identifiziert und eine Umsetzung in Teilschritten aufgezeigt werden.
Der Rahmenplan zielt auf eine Erhöhung von Qualitäten ab, um damit in der Folge auch quantitative Faktoren wie Einwohnerzuwachs, Erhöhung der Kaufkraft und neue Privatinvestitionen nachzuziehen. Damit ist er nicht nur direkt in die Strategie mg+ eingebettet, sondern konkretisiert und operationalisiert diese inhaltlich, zeitlich und räumlich. Gemeinsam mit der Entwicklung anderer Flächen, wie des Areals der Klinken Maria Hilf, der City-Ost oder des REME-Geländes, wird der Rahmenplan dazu beitragen, die Innenstadt und in der Folge auch die Gesamtstadt wesentlich aufzuwerten.
Der betrachtete Untersuchungsraum des Rahmenplans erstreckt sich auf den Abteiberg und sein direktes Umfeld und damit den Kernbereich der Innenstadt Mönchengladbachs. Die Bereiche im o. g. Ratsbeschluss werden damit lückenlos abgedeckt. Zusätzlich wurden aber auch funktional eng verbundene Gebiete, die dem historischen Innenstadtbereich zuzuordnen sind und die direkte Bezüge zum Abteiberg haben, betrachtet. Damit werden stadträumlich zusammenhängende Bereiche im Gesamtkontext behandelt. Entstanden ist ein rund 50 ha großer Betrachtungsraum.
Der Untersuchungsraum ist durch unterschiedliche Merkmale und damit auch Qualitäten charakterisiert. Daher wurde er in insgesamt fünf Handlungsräume A bis E unterteilt.
Den Kernbereich des Rahmenplans nehmen jedoch die zentralen Bereiche A, B und C ein. Hier sind die meisten der 21 Maßnahmen des Rahmenplans verortet.
Aus den Potentialen und Schwächen (dem eigentlichen Handlungsbedarf) wurden fünf Kernarbeitsbereiche (sog. Handlungsfelder) identifiziert, in die sich die vorgeschlagenen 21 Maßnahmen und Ideen des Rahmenplans einfügen. Dabei kann eine Maßnahme gleichzeitig mehreren Handlungsfeldern zugeordnet werden. Die Handlungsfelder im Einzelnen sind: Wasser (Wasser sichtbar und erlebbar machen), Mobilität (Verkehr neu strukturieren), Architektur (Gebautes ergänzen, Neues schaffen, Vorhandenes aufwerten), Grün (mehr Grün in der Innenstadt) und Licht (Stadtraum inszenieren).
Mit dem Rahmenplan Abteiberg, der am 20. Juni 2017 vom Planungs- und Bauausschuss der Stadt politisch beschlossen wurde, ist eine umfassende Zusammenschau von Ideen und Projekten entstanden, die zur Revitalisierung des Abteibergs und seines Umfeldes beitragen werden. Für seinen eigenen Geltungsbereich stellt der Rahmenplan eine städtebauliche Leitlinie dar, für das Integrierte Handlungskonzept fungiert er als städtebauliche Grundlage. Er ist damit ein vielversprechendes Drehbuch für das städtebauliche und stadtplanerische Handeln der nächsten Dekade.
Die Umsetzung der angedachten Maßnahme, die in Teilen aktuell auch im Rahmen der "Sozialen Stadt Gladbach & Westend" erfolgt, wird das Gesicht der Abteibergs positiv verändern und damit auch positive Auswirkungen auf das Image der Gesamtstadt haben.