Der Bökelberg
Vor 100 Jahren, im Herbst 1919, feierte man die Eröffnung einer Sportstätte, die später unter dem Namen „Am Bökelberg“ oder einfach nur „Bökelberg“ legendär werden sollte. Im Grunde handelte es sich um eine ehemalige Kiesgrube, die man mit einer Mauer umgeben hatte und auf deren Grund ein Sportplatz lag. Sie hieß offiziell „Westdeutsches Stadion“, doch die Gladbacher nannten sie einfach nur die „Kull“.
Fantastische Fußballarenen gibt es einige. Sie sind die Schauplätze großer, oftmals als dramatisch empfundener Triumphe oder Niederlagen. Die „Helden“ dieser Ereignisse bleiben unvergessen. Es sind die Spiele und die Spieler, die ein einfaches Sportstadion in einen legendären Ort verwandeln. Dies alles gilt auch für den Bökelberg. Von hier aus machte sich eine junge Generation auf, um als Fohlenelf die Fußballwelt aus den Angeln zu heben. Netzer, Vogts, Heynckes und all die anderen haben längst ihren festen Platz im kollektiven Fußballgedächtnis erobert.
Doch der Bökelberg ist weit mehr. Von der Eröffnung des Stadions bis zu seinem Ende war er eigentlich nie das, was er sollte, machte stets das, was er wollte. Er entzog sich dem rational-sachlichen Verständnis, war nie wirklich fassbar. Ein echter Mythos eben.