Federleicht und nicht perfekt
Perfektionismus ist das Bremspedal aller Kreativität. Warum wird der Anspruch an eine Arbeit immer höher? Über soziale Medien sind wir permanent Vergleichen ausgesetzt. Selten wird das Mittelmaß gezeigt, alles soll beeindrucken. Können ist cool, aber nur anstrengend und Scheitern möchte man unbedingt vermelden. Wo bleibt der Ansporn, etwas auszuprobieren? In diesem Projekt dürfen Schüler*innen experimentieren, ohne dass ein vorgegebenes Ziel erreicht und ein bewertbares Ergebnis erwartet wird. Fragen wie „Ist das schön?" oder „Sieht das gut aus?“ lassen sich nicht gleich aus den Köpfen.
Den Prozess positiv zu bewerten und die Freude am Tun wahrzunehmen, ist der Ansatz, der in diesem Projekt verfolgt wird. Ziel ist es, eine Leichtigkeit (wieder) zu gewinnen, bei allem, was an kreativen Aktionen passiert. Probieren, verwerfen, weiterentwickeln sind die Vorgehensweisen, die das prozessorientierte Arbeiten kennzeichnen. Ich begleite die Schüler*innen durch diese Phasen, gebe Anleitung und Denkanstöße und trage Sorge, dass die Motivation nicht nachlässt und die Projektarbeit zielgerichtet bleibt.
- Wir bauen Türme aus Papier und Draht. Die Statik liefert Hinweise auf das Gelingen.
- Papier-Maché und Arbeiten mit wertfreiem Material lassen Raum für Experimente, bei denen die Ästhetik nicht im Vordergrund steht (eine Aufgabe könnte das Erfinden von Maschinen sein).
- Arbeiten mit Tusche - Klekse werden integriert.
- Monotypie ist eine gut geeignete Drucktechnik, da es wenig Vorkenntnisse braucht und die Ergebnisse meist sehr interessant sind.
- Pinsel selber basteln und damit Bilder malen.
Das Erleben eines kreativen Flows, die Entdeckung von Möglichkeiten und das Erfahren von Selbstwirksamkeit sind anvisierte Ziele, die wir uns für die Schüler*innen in diesem Kunstprojekt wünschen.
Schule:
Hans-Jonas-Gesamtschule
Nespelerstraße 75
41066 Mönchengladbach
Altersgruppe:
10 - 12 Jahre
Künstler*innen:
Ilona Friedrich
Sparte:
Bildende Kunst