Biografie
Geboren am 22. März 1947 in Weert/Niederlande; 1965 - 1969 Ausbildung und Tätigkeit als Grundschullehrerin; 1969 - 1971 Ausbildung als Fachlehrerin für Werken und Zeichnen in München; danach Tätigkeit als Berufsschullehrerin und Volkshochschuldozentin für Niederländisch; 1983/1987 Prüfung als Übersetzerin und Dolmetscherin in Bonn und Düsseldorf; seitdem Tätigkeit in beiden Berufen und weiterhin als Niederländischdozentin an Volkshochschulen; 1994 Umzug nach Dänemark und Studium am Lehrerseminar in Skive (Deutsch als Fremdsprache und Erwachsenenpädagogik).
1997 zum dritten Mal Umzug nach Mönchengladbach. Seit diesem Zeitpunkt tätig in der Erwachsenenbildung im Fach Niederländisch u.a. bei Bundesgrenzschutz, Polizei, Volkshochschulen, Projekten des Arbeitsamtes und der Europäischen Union.
Josée Hümpel-Langen ist verheiratet und hat eine Tochter.
Die Autorin schreibt seit ungefähr 15 Jahren vor allem Lyrik und Kurzgeschichten in Deutsch und Niederländisch. In ihrem literarischen Werk finden sich aber auch komprimierte Sprach- und Wortspiele, Aphorismen, Lieder, Limericks, Haikus, Elfchen und Gebete. Ihre Themenschwerpunkte, die sie teils heiter und verspielt, teils besinnlich und nachdenklich behandelt, sind die Liebe, die vier Elemente, die Natur, menschliche Beziehungen, Kinder, alte Menschen, Leben, Tod, aber auch das Fliegen, Schaukeln, Träume, Hirngespinste.
Josée Hümpel-Langen würde gerne - z.B. im Rahmen eines Euregio-Projektes - mit Schülern/Erwachsenen beiderseits der Grenze arbeiten, um das Verständnis für die andere Kultur und Sprache zu fördern. Gedichte sind für sie eine wunderbare Brücke zu sich, zu anderen zu finden. Durch ihre vielen Umzüge bedingt ist dieses Bedürfnis nach Authentizität und Identität im Laufe der Jahre stetig gewachsen; gleichzeitig hat sie ein großes Interesse dafür entwickelt, was Menschen miteinander verbindet , wo ihre Wurzeln sind.
Sie sagt: "Ich habe in Dänemark gewohnt, bin Niederländerin und schreibe Deutsch. Es gibt vieles, was Menschen trennt; ich habe keine Lösung dafür. Karl Jaspers Aussage - Heimat ist dort, wo ich verstehe und verstanden werde -, beinhaltet genau das, was Lyrik für mich bedeutet: Heimat und Hoffnung. Sich die Hoffnung darauf zu erhalten, dass viele Menschen sich auf dieser Welt zuhause fühlen können - trotz der Hoffnungslosigkeit dieser Vision."
Es haben zahlreiche Lesungen und Aktionen in Bildungsinstitutionen, Museen, bei Vernissagen, in Ateliers, Kirchen und Literaturkneipen in und außerhalb von Mönchengladbach stattgefunden, z.B.
2002
Aktion.Lesung und Konzert mit Moritz Wigand zur Eröffnung der EUROGA auf Schloss Rheydt / Beschriftung der Schlossgalerie
Lesung im Rahmen der Skulpturenmeile: Perpetuum mobile im Münster / Mönchengladbach
2003
Lesung anlässlich der Ausstellung von Xenia Marita Riebe - im Neurologischen Zentrum an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf
Lesung im Kulturzentrum BIS Mönchengladbach / in der Reihe: Ausländische Autoren
2005
Präsentation eines Gedichtes / einer Medaille in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Agatha Kill (Entwerferin u.a. der Dr. Kurt Neven-Dumont-Medaille und der 100-Euro-Münze in Gold) im "Museum Het Valkhof", Nimwegen/NL
Bibliografie
1990
Zeitschrift Vurore, (NL), Sommer / Beitrag
2002
Kunstweg Niers / PI-RA-TO Verlag MG / Beitrag
2003
24 Gedichte; Adventskalender für den Garten unter dem Pseudonym Vonne vanden Berg. Objekt von Anna Jagmann. https://www.anna-jagmann.de
Siehe hierzu auch die Zeitschriften Gartenträume / Winter 2003 Burdaverlag und Garten und Wohnen / Spezialedition 2003 Weihnachten / Burdaverlag
2004
Anthologie zum Augsburger Friedenspreis, Geest Verlag, Beitrag.
Eine Internetseite zum internationalen Frauentag in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsstelle Mönchengladbach
2005
"Tintenklecks" - Deutschbuch für das 4.Schuljahr, Beitrag
Auer Verlag
2005
Kulturzeitschrift "Die Brücke", Ausgabe 133, Beitrag
Saarbrücken
Leseprobe
unter dem kirschbaum
unter dem kirschbaum
schaukel ich
schaukel ich mich hoch
schaukel ich mich hoch in den himmel
höher, höher
und noch höher
laß meine flügel wachsen
laß meine flügel in den himmel wachsen
und fliege weiter in die welt zurück
in einem atemzug
himmel erde,
himmel erde
himmel erde
flügel schaukeln
flügelschaukel
schaukelflügel
flügel wachsen
flügel schaukeln
flügelschaukel
schaukelflügel
flügel fliegen
flügel fliegen, fliegen, fliegen
bis füße
langsam
erde spüren
stop and go / to heaven
ich stelle die stoppuhr auf null
ich laufe in der zeit
die zeit läuft in mir
Ohne Titel
Meine Wortfrequenzen
erreichen das Ufer nur scheinbar
zerschellen am letzten silbernen Kreis
jona
im bauch des wales
die zeit vergeuden
hin und her
hin und her
ich will geschaukelt werden
im bernsteinfarbenen amber
suche die melodie aus mutter und kind
mohn
mohn
mohn
mohnklatschdeineblütenindentag
ichlieberotfeuerrot
daspurpurhummelstaubfädengewimmel-
herz
deineverzaubertenkelchfalterwiegenbreiten
flügelblätter
imspätsommerwind
Ohne Titel
das blau durchqueren im sternengewand
an den flügeln streifen mond
genesis
mit der goldenen sichel schnitten sie am sechsten tag das laub
und gingen durchs wort
sie tranken den wein an yeoh ming peis grab
aus schwarzen bechern
der zauberpriester sprach:
die zeichen aus nacht sind gesetzt
Ohne Titel
Der Wind webt Träume in dein fließendes
Gewand
Du schreitest fort
Auf deinem Weg ein Licht
Apfelbäumchen
Sie stehen still und heiter
greifen nach dem Licht
kleine Ballerinen
ungeduldig wartend
die Bühne zu betreten
das weiße Spitzenkleid
geklöppelt aus Girlanden
bestückt mit Frühlingsboten
Grün weiß
grün weiß
sunbeam, sunbeam
gepunktete lichter
gegen den strom
delphine im raster,
rasterdelphine
schwimmen gehäutet
gegen den strom
stromlinienförmig
stromlinienstrahlend
strahlendes weiß
sunbeam, sunbeam
strahlend und weiß