Rubensstraße 2
41063 Mönchengladbach
Tel.: 02161 / 88 761
Biografie
Geboren am 11. September 1945 in Mönchengladbach; Frau Gripekoven ist verwitwet und hat zwei Kinder.
Die Autorin über sich selbst: "Ich bin sogenannte 'Nur-Hausfrau', also vielfältig beschäftigt gewesen, habe durch die Erziehung unserer Kinder das Leben versucht kennenzulernen, was nicht so einfach ist, dabei festgestellt, dass ich mich auch noch erst kennenlernen mußte, dabei aber nie ans Ende komme, sondern ein lebenslanges, spannendes, mühevolles, frohes, schmerzliches, befreiendes Unterfangen begonnen habe, was in meinen Texten zum Ausdruck kommt, wie mir Leserinnen und Leser zurückgemeldet haben. Die Auseinandersetzung mit dem Wort, dem Wesen eines Wortes, helfen mir den Weg zu gehen."
Bibliografie
1995
Spuren vielfarbiger lebendigkeit. Gedichtband mit Fotos von Gerd Gripekoven. Dortmund. ISBN 3-930115-04-2
1998
Endgültig ist nichts. Gedichtband mit Fotos von Gerd Gripekoven.
Dortmund. ISBN 3-930115-14-X
2003
Geheimes anderswo. Dortmund. ISBN 3-930115-20-4
2009
Schwellenhaus. Mönchengladbach. ISBN 978-3-87448-321-6
2014
Treibsand. Mönchengladbach. ISBN 978-3-87448-395-7
Leseprobe
es ist meine
freiheit
die dinge
beim namen
zu nennen
die fesseln
des verstandenwerdens
abzuschütteln
den festen boden
unter meinen füßen
und den offenen himmel
über meiner stirn
sorgfältig
zu wählen
es ist meine
freiheit
in dieser
einsamkeit
meine mir eigene
unverwechselbare
einzigartigkeit
immer
tiefer
zu
erspüren
(aus: endgültig ist nichts, erschienen im Julian-Verlag in Viersen,
1998, S. 9)
du bist stark
sagen sie
du hast viel kraft
sagen sie
auf der suche nach
meiner stärke und kraft
begegnete ich
meiner angst und verwirrung
meinem neid und haß
meiner armut und verzweiflung
meinen tränen und wunden
vergeblich suchte ich nach
meiner stärke und kraft
da setzte ich mich zu
meiner angst und verwirrung
meinem neid und haß
meiner armut und verzweiflung
meinen wunden und tränen
und versuchte sie
anzusehen und
hineinzuspüren und
auszuhalten und
zu verstehen
und manchmal
zeigte ich
ein wenig von
meiner angst oder verwirrung
meinem neid oder haß
oder
ich sprach von
meiner armut oder verzweiflung
meinen wunden oder tränen
du bist stark
wiederholten sie
du hast viel kraft
wiederholten sie
und ganz
langsam
fing ich an
zu begreifen
(aus: endgültig ist nichts, erschienen im Julian-Verlag in Viersen, 1998, S. 14/15)