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Anna Vera Fischer

Anna Vera Fischer

Keplerstraße 105
41236 Mönchengladbach
Tel.Nr.: 02166 / 4 04 18
Fax: 02166 / 61 48 99

Biografie

Anna Vera Fischer wurde 1930 in Insterburg,Ostpreußen, geboren. Über die Zwischenstationen Berlin und Hamburg kam sie 1968 nach Mönchengladbach, wo ihr Mann eine neue Arbeitsstelle fand. Die gelernte Krankenschwester, die heute ehrenamtlich für das Rote Kreuz arbeitet und in der Hospizbewegung engagiert ist, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Angefangen zu schreiben und zu dichten hat Anna Vera Fischer schon als Kind mit sieben Jahren und so schon früh Kurzgeschichten und Gedichte in Zeitungen und Fibeln veröffentlicht. Wirklich Zeit zum Schreiben fand sie aber erst nach einer schweren, lebensbedrohenden Krankheit. Die Autorin, deren Jugend geprägt war durch Krieg, Flucht und schweren Neubeginn in der Fremde sagt rückblickend:“ In meinem Leben ist vieles geschehen, es war ein pralles, schönes Menschenleben, voller Glück mit der Portion Leid, die Menschen brauchen, um zu wachsen, mit Niederschlägen und immer wieder mit der Kraft zum Neubeginn“. Einer dieser Neuanfänge war der Roman „Wie an dem Tag...“ein tiefgründiges und spannendes Buch über die Suche nach dem eigenen Selbst. Dieser Roman handelt von drei ungleichen Geschwistern, die durch das Testament ihres verstorbenen Vaters gezwungen sind, ein ganzes Jahr gemeinsam unter einem Dach zu leben, bevor sie das üppige Erbe ihres geldgierigen Vaters antreten können. In diesem Dreieck von höchst unterschiedlichen Charakteren, in dem Liebe, Hass, Neid und Gier das ungewollte Zusammenleben bestimmen, platzt die schöne und geheimnisvolle Minka, die in dem großen Haus durch Zufall eine offene Stelle als Wirtschafterin übernimmt. Sie, die selbst nach schlimmen Erfahrungen wieder den Weg zu sich selbst sucht, wird zur Hauptfigur des Romans. Mit ihrem Roman eröffnet Anna Vera Fischer dem Leser nicht nur Einblick in eine spannende Geschichte mit einem nicht vorhersehbaren Ende, sondern sie überrascht und erfreut den Leser durch eine fantasievolle, manchmal auch ungewöhnliche Wortwahl, mit der sie die Situationen auf malerische Weise beschreibt.

Bibliografie

1982 Gesang der Geister. Roman. Verlag Ehrenwirth. ISBN 3-8289-6670-5 

2004 Wie an dem Tag...  Roman  Verlag Wiesenburg. ISBN 3-937101-44-6

Leseprobe

Leseprobe "Wie an dem Tag..."

"Wie war Lottes Weise?" fragte Jesko behutsam, da sie schwieg."Ja, wie war die..." murmelte sie gedankenverloren. "Sie probierte dies und das,kindische, unreife Sachen. Dann fand sie heraus, dass er kleinlich, im Grundeseines Herzens geizig war. Sie gab sein Geld aus, weil sie wusste, dass es ihntreffen würde.""Traf es ihn?""Ich denke schon, - aber es wurde nicht darüber gesprochen. Es wurde überhaupt nicht gesprochen. ""Was für ein Mann war er?""Er war nur Mann. Nichts weiter, nur Mann!""Wie ist es, wenn ein Mann nur Mann ist?""Was fragen Sie mich da!" fuhr sie ihn an. "Das müssen Sie doch besser wissen als ich,Sie sind doch auch einer!"Jesko war bestürzt über ihre Bereitschaft, ungerecht zu sein. Es erschütterte ihn. Sie war so ungerecht und bitter, das machte es fast unmöglich, mit ihr zu sprechen. Er schaute über das Brachland und wusste nicht, was er tun sollte. Dann las er Steine auf und titschte sie über den Weg.Plötzlich hielt er inne und schaute auf seine Hand.Widerwillig hilfsbereit rief sie: "Was ist, haben Sie sich verletzt?""Ich habe einen seltsamen Stein gefunden. Er ist ganz platt, und da ist ein.. .ein Büffelkopf, wie ein Relief1""Wirklich?" fragte sie interessiert. "Lassen Sie mal sehen." Sie stand auf, ging die wenigen Schritte zu Jesko und beugte sich neugierig über seine Hand."Das ist doch kein Büffelkopf', rief sie rechthaberisch. "Das ist ja lächerlich!""So? Was ist es denn?"Tatsächlich beugte sie sich noch einmal über seine Hand. "Das ist ein... ", sie brauchte nur Sekunden, "ein Embryohund!""Ein...? Ein was?" Auf Jeskos Stirn zweifelten Querfalten. "Haben Sie denn schon mal einen Embryohund gesehen?" fragte er und war bereits wieder auf dem Weg der Versöhnung, denn er ahnte, was in ihr vorging."Haben Sie denn schon mal einen Büffel gesehen?" parierte sie kriegerisch und gab weiterhin Acht, dass sie - wenigstens vom Tonfall her - die Oberhand behielt.Er betrachtete sie, wie sie da stand. Er betrachtete sie lange. Dann fragte er: "Das sind doch die Tiere, die mit gesenktem Kopf dastehen, mit dem dicken Schädel..."Sie nickte.". . . und die so angriffslustig wirken. . . ""Ja, da sind Büffel", bestätigte sie."Ahja, dann habe ich schon mal welche gesehen. Und die haben grüne Augen, nicht wahr?" fragte Jesko, und es gelang ihm, völlig harmlos auszusehen."Büffel haben keine grünen Augen!""Nicht? Dann habe ich doch noch keine Büffel gesehen!" sagte er bedauernd.Sie antwortete nicht, aber irgendwie schien sie sich Gedanken zu machen.

 
Leseprobe "Wie an dem Tag..."

Balthasar antwortete noch immer nicht, stocherte lustlos auf seinem Teller herum,
erhob sich und schob seinen Stuhl so heftig zurück, dass er krachend zu Boden fiel.
Minka hatte ihn noch nie so unbeherrscht gesehen, sie begriff, dass er einen inneren Kampf kämpfte, hob den Stuhl auf, beugte sich liebevoll Balthasar entgegen und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.
Er reagierte wie besessen. "Du sollst mich nicht küssen, wie eine Mutter einen unmündigen Knaben küsst", schrie er mit verzerrtem Gesicht.
Verletzt und erschütternd erwog Minka mehrere Gedanken. "Was soll ich jetzt nur tun, Balthasar?"
"Immer ist es wichtig, was du tun sollst!" schrie er. "Hast du dir schon mal die Frage gestellt, was ich tun soll? Was weißt du, was sich in mir abspielt!"
"Was spielt sich in dir ab, Balthasar?"
"Bist du so naiv oder bist du ganz einfach nur raffiniert? Ich werde dir sagen, was sich in mir abspielt! Ich reiße dir jede Nacht in meinen Träumen die Kleider vom Leib und nehme dich. . . und du wehrst dich und wir kämpfen mit einander.. . "schrie Balthasar wie von Sinnen, ließ seine Stimme noch mehr anschwellen, bitter und verzweifelt: "W arum wehrst du dich immer?"
Sie öffnete die Augen, nahm die Hände von den Ohren und wehrte sich nicht länger, seine Not zu sehen. "Du kämpfst doch gar nicht mit mir, Balthasar, du kämpfst mit dir! Dein Geist wehrt sich dagegen, das zu denken, was dein rebellierender Körper ihm aufzwingt!" Balthasar sah sie feindselig an.
Minka kämpfte mit den Tränen. "Ich..., 0 mein Gott, mir scheint, ich musste nur in dein Leben treten als die Verlockung. Immer bin ich nur die Verlockung und sonst nichts...!"