Rheydt und insbesondere die Rheydter Innenstadt haben bewegte Zeiten hinter sich. Deutlich lässt sich der Wandel an ihrer städtebaulichen Gestalt, an ihren Bauten, an der Handels und an der Bevölkerungsstruktur ablesen. Viele in Rheydt lebende und arbeitende Bürgerinnen und Bürger haben erfahren müssen, was „Rationalisierung“, „Strukturwandel“ und „Globalisierung“ bedeuten. Das bedeutet, die Innenstadt von Rheydt war - wie bei vielen anderen Städten mit vergleichbarer Struktur und Größe übrigens auch - von einem schleichenden Funktionsverlust und den damit einhergehend steigendem Leerstand in den Geschäftslagen, schwindender Vitalität und sinkenden Besucherzahlen betroffen.
Der Fachbereich Stadtentwicklung und Planung hatte daher vom renommierten Planungsbüro Scheuvens und Wachten ein tragfähiges Konzept für die Innenstadt von Rheydt erarbeiten lassen, das Wege für die künftige Entwicklung aufzeigen und neue Impulse setzen sollte. Wichtig war der Stadt ein breit angelegtes Handlungskonzept: Wie soll sich die Innenstadt funktional weiterentwickeln? Welche städtebauliche Entwicklung macht Sinn? Und wie muss der Verkehr geregelt werden, damit der Innenstadtbereich an Attraktivität gewinnt? Die Stadtverwaltung hat sich bewusst für ein offenes Verfahren entschieden, bei dem alle Betroffenen ihre Ideen und Vorschläge aktiv einbringen konnten. Die konstruktive Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Akteuren sowie der Bürgerschaft ermöglichte einen kreativen Dialog, der viele Anliegen und Forderungen auf den Tisch brachte. In Expertenwerkstätten wurden spezifische Themen und räumliche Handlungsbereiche erörtert und konzeptionell vertieft. Der Teilnehmerkreis der Expertenwerkstätten setzte sich aus ausgewählten Vertretern der Wirtschaft und des Einzelhandels, der Verwaltung, der Politik, Verbänden und Initiativen sowie der Bürgerschaft zusammen. Die Moderation der Innenstadtforen und Expertenwerkstätten sowie die Ausarbeitung und Visualisierung von Zwischenergebnissen und die Erarbeitung schlüssiger Lösungsvorschläge übernahm das Büro Scheuvens + Wachten.
Eine Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger war stets die City-Werkstatt auf dem Rheydter Markt. Hier konnte jeder Anregungen und Vorschläge machen. Kritik war ausdrücklich erwünscht. Außerdem wurde eine breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert.
„Teilweise entwickelten sich unter den Besuchern lebhafte Gruppendiskussionen zeigten, wie komplex die anstehenden Aufgaben waren. Es war aber auch Aufbruchstimmung spürbar“, erinnert sich Jens Cüppers vom Dortmunder Planungsbüro, der gemeinsam mit der Stadt Aktionsbündnisse mit Bürgern, Einzelhändlern, Unternehmerschaft und Vereinen bildete. Die Resonanz des dialogorientierten Projektansatzes wurde auf einem überdimensionalen Stadtplan von Rheydt dargestellt.
Das Innenstadtkonzept finden Sie als Broschüre hier.