Exlibris-Sammlung Dr. Gernot Blum
Die Exlibris-Sammlung Dr. Gernot Blum umfasst ca. 150.000 Exlibris vom ausgehenden 15. Jahrhundert bis heute und ist damit eine der größten privaten Exlibris-Sammlungen weltweit. Im April 2013 wurde die Sammlung der Stadt Mönchengladbach als Schenkung übergeben. Sie wird in der Stadtbibliothek Mönchengladbach fachgerecht gelagert, digitalisiert und erfasst mit dem Ziel, die Sammlung online zu stellen und somit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Dr. med. Gernot Blum war niedergelassener Nervenarzt und Psychotherapeut in Mönchengladbach-Rheydt von 1971 bis 2001 und war und ist begeisterter Exlibris-Sammler.
Das "Sammelfieber" packte ihn bereits im Alter von 15 Jahren, als er von seinem Onkel eine 15-bändige Nietzsche-Ausgabe erhielt, deren Exemplare allesamt Exlibris aufwiesen. Als 16-Jähriger fertigte er schließlich sein erstes künstlerisch gestaltetes Exlibris an und baute zwei Jahre später den Grundstock für seine umfangreiche Sammlung auf, als er von einem Sammler aus Nordeuropa 30 Exlibris als Geschenk zugeschickt bekam.
Dr. Blum hat seit 1983 zahlreiche Publikationen zum Thema Exlibris verfasst, darunter „Exlibris für Ärzte" und eine zweibändige Enzyklopädie deutscher Exlibris-Künstler.
Er war von 1992 bis 2012 Präsident der Deutschen Exlibris-Gesellschaft. 2013 wurde er für seine Verdienste um die Deutsche Exlibris-Gesellschaft mit der Walter-von-Zur-Westen-Medaille ausgezeichnet.
Die seit 1978 durch Tausch und Ankauf bis heute stetig gewachsene Sammlung mit den inhaltlichen Schwerpunkten Medizin, Tod, Erotik und Archäologie weist einen Querschnitt künstlerischer Techniken von Kupferstichen über Radierungen und Linolschnitten bis zum computerbasierten Exlibris der Gegenwart auf. Eines der ältesten in der Sammlung vorzufindenden Exlibris stammt von dem Maler und Grafiker Lucas Cranach dem Älteren, entstanden um 1510. Ein zeitlicher Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Zeit zwischen 1890 und 1930 im deutschsprachigen Raum, dem Höhepunkt des Exlibris-Schaffens überhaupt. Aber auch die Moderne ist zahlreich vertreten.
Die Sammlung wurde so angelegt, dass sie einen möglichst breiten Querschnitt durch das Exlibris-Schaffen weltweit bietet. So finden sich neben Werken von Oskar Kokoschka und Karl Schmidt-Rottluff auch Blätter von unbekannteren Künstlerinnen und Künstlern.
Außer den Exlibris beinhaltet die Schenkung auch eine große Zahl an weiterer Gelegenheitsgraphik, eine umfangreiche Fachbibliothek von ca. 2500 Bänden, Bestandslisten der Exlibris-Künstler, Autographen sowie Druckstöcke.