Der pädagogische Ansatz der Stiftung "Haus der kleinen Forscher"
Pädagogischer Ansatz für gute frühe MINT-Bildung
In der pädagogischen Arbeit nimmt das "Haus der kleinen Forscher" die Jungen und Mädchen als kompetente, aktiv lernende, neugierige und weltoffene Individuen ernst. Der pädagogische Ansatz der Stiftung beruht auf der Ko-Konstruktion – das bedeutet, dass Kinder und ihre Bezugspersonen Lernprozesse gemeinsam gestalten. Im Mittelpunkt der Lernarbeit stehen dabei das Entdecken und Forschen.
Hier gelangen sie zur ausführlichen Broschüre "Der pädagogische Ansatz der Stiftung"
Kinder und ihre pädagogischen Begleiterinnen und Begleiter gestalten Lernprozesse gemeinsam.
Der Alltag der Kinder steckt voller Forschungsfragen
Die Neugier von Kindern ist unermesslich und wird jeden Tag neu gelebt. Sie haben großes Interesse daran, die Welt zu begreifen und zu erforschen. Dabei kommen sie ständig mit naturwissenschaftlichen Phänomenen, technischen Fragen und mit Fragen der Nachhaltigkeit in Berührung: Morgens schäumt die Zahncreme beim Zähneputzen. Aus dem winzigen Lautsprecher kommt laute Musik. Und was macht Schokolade so lecker? Im Alltag der Kinder gibt es unzählige Anlässe für das gemeinsame Entdecken und Forschen.
Unser Bild vom Kind
Die Art, wie wir Kinder sehen und ihnen begegnen, ist entscheidend für die Begleitung der Mädchen und Jungen bei ihren täglichen Entdeckungen. Diese Sichtweisen prägen das pädagogische Handeln im "Haus der kleinen Forscher":
- Kinder sind reich an Vorwissen und Kompetenzen.
- Kinder wollen von sich aus lernen.
- Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung aktiv mit.
- Jedes Kind unterscheidet sich durch seine Persönlichkeit und Individualität von anderen Kindern.
- Kinder haben Rechte.
Der Unterschied zwischen Entdecken und Forschen
Entdecken im Sinne der MINT-Bildung bedeutet, dass Kinder ihre Welt mit all ihren Sinnen erfahren und durch aktives Ausprobieren und variierte Wiederholungen spielerisch erleben. „Wie viele Blätter schwimmen auf dem Wasser?“ „Gehen sie unter?“ Solche Grunderfahrungen bilden die Basis für das weitere Fragen und Lernen.
Beim Forschen, auch forschendes Lernen genannt – der gezielten Auseinandersetzung mit einer Frage, einem Problem oder einem Bedarf – gehen die Kinder systematisch vor. „Wieso schwimmt das Blatt auf dem Wasser?“ „Was passiert, wenn ich ein Steinchen auf das Blatt lege?“ Hierbei wechseln sich Phasen des (Nach-)Denkens mit Phasen des Gestaltens oder Handelns ab. Dieser Prozess spiegelt sich in den vier Forschungskreisen wider, die Ihnen als Werkzeuge der Lernbegleitung dienen.
Filmbeispiele zur Interaktion: Kinder beim Entdecken und Forschen richtig begleiten
Lernen ist ein sozialer Prozess. Kinder lernen im Austausch mit und von anderen, durch Anregung, durch individuelle Erkundung und durch gemeinsame Reflexion. Dabei ist die Interaktion mit Erwachsenen ebenso entscheidend wie die Zusammenarbeit mit anderen Kindern. Eine lernanregende Interaktion der pädagogischen Fach- und Lehrkraft mit dem Kind ist durch drei wesentliche Elemente gekennzeichnet: Wertschätzende Atmosphäre, Orientierung am Kind und Dialog. Zur Veranschaulichung dieser Elemente haben wir für Sie Videos zur Lernbegleitung zusammengestellt. Der Kurzfilm unten gibt einen ersten Einblick in die Aspekte einer guten Lernbegleitung beim Entdecken und Forschen mit Kindern.
Der Erzieher regt durch seine offene Haltung gegenüber den Kindern einen spannenden Dialog an.
Frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung fördert wichtige Zukunftskompetenzen
Die Auseinandersetzung der Kinder mit Fragen, die Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) berühren, fördert ihre Neugier, Lern- und Denkfreude. Das "Haus der kleinen Forscher" sieht in guter früher MINT-Bildung den Schlüssel, damit sich Mädchen und Jungen den Herausforderungen unserer komplexen Welt besser stellen können. Um mit gesellschaftlichen Veränderungen wie zunehmender Digitalisierung, globaler Klimakrise oder dem Schutz natürlicher Ressourcen umgehen zu können, gilt es zunächst, Fragen näher auf den Grund zu gehen. Hier setzt MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung an. Sie soll naturwissenschaftlich-technische Zusammenhänge des Alltags für die Kinder erfahr- und begreifbar machen und ihnen gelichzeitig ermöglichen, nachhaltig und verantwortungsvoll zu handeln.
Beim Entdecken und Forschen sollen die Mädchen und Jungen nicht die einzige richtige Antwort finden, sondern vielmehr Fähigkeiten entwickeln, die ihr kreatives, erfinderisches und kritisches Denken fördern. Die dabei helfen, Lösungen für Probleme zu finden, Verantwortung zu übernehmen und mit Spannungen und Dilemmata umzugehen. Somit leistet gute frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung einen Beitrag zu wichtigen Zukunftskompetenzen, wie sie die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) derzeit fordert.
Über forschendes Lernen
Kinder haben großen Forschergeist. Beim Forschen, oder forschendes Lernen, setzen sie sich gezielt mit einer Frage oder einem Phänomen auseinander. Damit Sie als pädagogische Fachkraft diesen Prozess des Erkenntnisgewinns gut unterstützen und fördern können, hat die Stiftung "Haus der kleinen Forscher" vier Forschungskreise als Werkzeuge für die Lernbegleitung entwickelt.
Kindliches Forschen ähnelt dem wissenschaftlichen Forschen
In der wissenschaftlichen Forschung wird versucht, durch eine systematische und zielgerichtete Suche Antworten auf bestimmte Fragen und Phänomene zu finden. Auch Kinder entdecken forschend die Welt, ausgehend von eigenen Fragen und rätselhaften Beobachtungen. Das kindliche Entdecken und Forschen ähnelt dabei durchaus dem wissenschaftlichen Forschen eines Erwachsenen. Allerdings unterscheiden sich Kinder und Erwachsene darin, wie sehr ihnen dieser Prozess bewusst ist und wie systematisch sie dabei vorgehen. Die vier Forschungskreise zu den MINT-Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik unterstützen Sie als pädagogische Fach- oder Lehrkraft dabei, die Mädchen und Jungen beim forschenden Lernen zu begleiten.
Vier Forschungskreise: Werkzeuge der Lernbegleitung bei MINT
Jeder Forschungskreis beinhaltet zentrale Etappen des Forschungsprozesses. Damit kann das Entdecken und Forschen ab dem Kindergartenalter so gestaltet werden, dass die Mädchen und Jungen, ausgehend von ihren Fragen, neue Lernerfahrungen machen können. Die Kreise sind als Modelle oder Werkzeuge zu verstehen. Sie helfen Erzieherinnen, Erziehern und Lehrkräften dabei, gemeinsam mit den Kindern zu experimentieren und in einen Dialog über Alltagsphänomene zu treten.
Die Forschungskreise bieten Orientierung für das ausgangsoffene Forschen – müssen im pädagogischen Alltag aber nicht immer akribisch eingehalten werden:
Forschungskreise:
- "Mathematik" (pdf, 706 Kb)
- "Informatik" (pdf, 174 Kb)
- "Naturwissenschaften" (pdf, 785 Kb)
- "Technik" (pdf, 669 Kb)
Ihr Interesse ist geweckt? Sie möchten mehr über den pädagogischen Ansatz der Stiftung "Haus der kleinen Forscher" wissen? Dann werden Sie hier fündig!