Mein erstes Ausbildungsjahr - Duales Studium im kommunalen Verwaltungsdienst
Ein Bericht von Aylin Aras
"Viele neue Eindrücke, Erfahrungen und Menschen haben das erste Jahr meiner Ausbildung als Stadtinspektoranwärterin geprägt. Als duales Studium für den kommunalen Verwaltungsdienst aufgebaut, begann die Ausbildung mit dem theoretischen Teil an der Hochschule für Polizei und öffentlicher Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV). Da ich den rechtswissenschaftlichen Schwerpunkt mit dem Abschluss Bachelor of Laws gewählt hatte, war ich mit einem Großteil meiner Mönchengladbacher Mitauszubildenden am Standort Duisburg untergebracht.
Die ersten beiden Semester an der HSPV wurden in unserem Kurs als anspruchsvoll wahrgenommen. Das Erlernen von rechtswissenschaftlichem Denken und die für Falllösungen notwendigen Vorgehensweisen richtig anzuwenden, erforderte einige Übung und Lernaufwand. Jedoch war die Lernkurve gerade in diesen Fächern sehr hoch und das Verständnis für das Arbeiten mit dem Gesetz stieg beinahe im wöchentlichen Rhythmus. Neben den rechtswissenschaftlichen Modulen gab es vor Allem im ersten Semester auch einen betriebswirtschaftlichen Schwerpunkt, in dem die Grundlagen der Volkswirtschaftslehre, öffentlicher Betriebswirtschaftslehre und externem Rechnungswesen erlernt wurden. Aufgrund der immer noch hohen und oftmals auch steigenden Corona-Infektionszahlen, wurde an der HSPV auch die Möglichkeit zur Online-Lehre angeboten, die uns überzeugt hat. Insgesamt war die Qualität der Lehre an der HSPV sehr gut. Unsere Dozent*innen konnten die Lerninhalte kompetent vermitteln, sodass wir perfekt auf die Klausuren vorbereitet wurden. Außerdem haben wir uns im Kursverband gegenseitig immer unterstützt, besonders in der Klausurphase, wo wir uns über die Lösungen von Altklausuren und bei unklaren Themen ausgetauscht hatten.
Im Juni diesen Jahren begann dann unser erster Praxisabschnitt. Ich wurde dem Fachbereich Schule und Sport zugeteilt und habe dort in der Abteilung für Sport meinen Platz im Büro bezogen. In der Abteilung herrschte eine entspannte und angenehme Atmosphäre. Meine Vorgesetzten und Kolleg*innen waren sehr aufgeschlossen und ich habe mich vom ersten Tag an gut aufgenommen gefühlt. Die flache Hierarchie innerhalb der Abteilung machte es mir leicht, mich schnell einzufinden und einen guten Draht zum gesamten Team aufzubauen. Die mir zugeteilten Aufgaben waren unterschiedlich. Beispielsweise habe ich einen Antwortbrief an eine Bezirksvertretung zum Zustand und Sicherheitsmanagement einer Bezirkssportanlage verfasst. Hierbei war es mir bereits möglich, die im Studium erlernten Inhalte anzuwenden, da ich in dem Schreiben auch vertragsrechtliche Informationen gegeben hatte. Darüber hinaus durfte ich mit der Erstellung einer Belegungsrichtlinie für die Mönchengladbacher Sportstätten beginnen und habe mich dabei an den Richtlinien andere Kommunen orientiert. Am interessantesten waren für mich die Dienstgänge. Hier hatte ich die Möglichkeit, einige unserer neuen Sportstätten zu besuchen, wie beispielsweise den Campuspark oder die neue Radrennbahn. Dabei wurde mir von meinen Kollegen, die ich begleitete, erklärt, wie die jeweiligen Bauphasen abliefen, welche Besonderheiten je nach Sportstätte auftraten und auch welchen Problemen und Komplikationen die Verwaltung gegenüberstand.
Besonders gut gefiel mir, dass wir die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten im Homeoffice hatten. Ich persönlich empfinde diese Arbeitsform als sehr angenehm und habe festgestellt, dass ich auch hier sehr effizient und konzentriert arbeiten konnte.
Insgesamt war es ein sehr spannendes und interessantes erstes Ausbildungsjahr. Es hat trotz des Lernstresses großen Spaß gemacht juristische Erfahrungen zu sammeln und in diesem Bereich wichtige Skills zu erlernen. Die ersten praktischen Erfahrungen waren für mich ein toller Einstieg und gaben endlich die mit Freude erwarteten Einblicke in unser Verwaltungssystem. Ich freue mich bereits auf den nächsten Praxisabschnitt im kommenden Frühjahr, in dem ich die Kämmerei unterstützen werde."