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Beim Bildungsfuchs an der Katholischen Grundschule Nordstraße geht es heute erst einmal um die Hausaufgaben. Für den Deutschunterricht sollen die Kinder, Bilder aus Prospekten ausschneiden, in deren Bezeichnung ein „ei“ vorkommt. So sind Dank der Werbung zu Ostern auch schon zahlreiche Eier auf den Arbeitsblättern gelandet. Anschließend sollen sie auch selbst noch passende Bilder dazu malen. „Was ist denn euer Lieblingseis?“ fragt Birgit Fachinger, die als Honorarkraft die beiden Bildungsfuchs-Gruppen der Katholischen Grundschule Nordstraße betreut. An Stelle einer Antwort bekommt sie von einem Jungen der ersten Klasse ein Bild vorgehalten. „Was ist das denn genau? Erdbeere oder Schokolade?“ „Vanille“, kommt direkt die Antwort, die aber mit einem verständnislosen Unterton versehen ist, der sagt: „Das sieht man doch.“ Dann wird weitergearbeitet, schließlich gilt es noch Einhörner, Beine und eine Leiter aufs Papier zu bringen.
Insgesamt sind in dieser Gruppe sechs Kinder. „Es ist wichtig, dass die Gruppen klein sind, denn es braucht eine enge Betreuung“, erklärt der Schulleiter Christian Eickenbusch. „Und der Bedarf ist bei uns eigentlich immer gegeben, weil es doch viele Kinder gibt, die zum Teil erst bei uns an der Grundschule so wirklich in Kontakt mit der deutschen Sprache kommen, auch wenn sie selbst hier geboren sind und teilweise auch die Familien schon länger hier leben.“ Das Projekt Bildungsfuchs bietet ihnen eine Möglichkeit zur vielseitigen Deutschförderung, die so im Rahmen des Unterrichts nicht stattfinden kann. Neben der Hausaufgabenbetreuung wird die Stunde durch Sprachspiele ergänzt, aber auch die reine Unterhaltung und das gezielte Korrigieren, beziehungsweise genaue Nachfragen sorgt für eine Erweiterung des Wortschatzes und für ein besseres Verständnis bei den Kindern. Außerdem beinhaltet die Deutschförderung im Rahmen des Bildungsfuchsprojekts auch Einheiten zu Grammatik und Rechtschreibung.
„Es ist toll, dass wir Kindern an unserer Schule dieses Angebot auch im Anschluss an den Unterricht machen können. So sind sie direkt hier und müssen nicht nachmittags noch einmal zu uns kommen“, erklärt Eickenbusch. „Und dank dieses Projektes haben wir die Möglichkeit, auch Kinder zu fördern, die nicht erst kurz hier leben und neu dazu kommen und trotzdem diese Unterstützung brauchen.“ Die Wirksamkeit des Projekts wurde zuletzt im vergangenen Jahr auch durch eine Erhebung der Hochschule für Polizei und Öffentliche Verwaltung im Jahr geprüft. „Sowohl die Lehrkräfte als auch die Schulleitungen bestätigen wie Herr Eickenbusch die hohe Effizienz dieses Projektes“, berichtet die Beigeordnete Christiane Schüßler. „Es trägt viel dazu bei, Sprachbarrieren bei den Kindern abzubauen und bietet so insgesamt die Chance Bildungserfolge zu verbessern.“
Seit 2023 wird das Projekt Bildungsfuchs nach politischem Beschluss mit rund 125.000 Euro jährlich aus dem städtischen Haushalt finanziert. Zuvor bildeten Fördermittel die Finanzierungsgrundlage. Das Projekt wurde vor gut zehn Jahren vom Kommunalen Integrationszentrum gestartet. Aktuell gibt es an Mönchengladbacher Grundschulen 25 Gruppen. Die Maßnahme findet, geleitet durch eine Honorarkraft, in festen Gruppen dreimal wöchentlich in 90 Minuten statt. Mit der Hausaufgabenbetreuung und einer spielerischen Lernförderungen gelingt es, sprachliche Barrieren abzubauen und den Kindern dahingehend eine Beteiligung am Unterricht zu ermöglichen.