
Newsroom
Readspeaker
Gute Noten für die Pläne zur oberen Hindenburgstraße
Die Pläne zur Umgestaltung der Oberen Hindenburgstraße kommen bei den Menschen in Mönchengladbach gut an. Das zeigt eine Online-Umfrage des Quartiersmanagements Gladbach und Westend. Mehr als 1.200 Personen haben im Zeitraum vom 28. Juni bis zum 6. August abgestimmt. Gegenstand der Umfrage waren eine Begrünung am Sonnenhausplatz, die Aufwertung der Hindenburgstraße zwischen Sonnenhausplatz und An der Stadtmauer sowie der geplante Durchstich zum Museum Abteiberg. Teilnehmende konnten in der Befragung Schulnoten vergeben, Teilelemente der Planung als Favoriten hervorheben und Ergänzungsvorschläge machen.
„Als Stadtverwaltung haben wir die Entwicklung unserer Innenstädte und Ortszentren unter dem Dach der ‚Zentrenstrategie‘ auf der Prioritätenliste ganz weit oben stehen. Da freut es uns sehr, dass die Menschen sich in diesen Prozess so engagiert einbringen. Die Zukunft unserer Stadtzentren bewegt die Leute, das zeigt die rege Teilnahme an der Umfrage ganz deutlich“, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Inhaltlich liefern die Abstimmungsergebnisse den Stadtplanenden nicht nur konkrete Vorschlägen und Anregungen, sondern auch Rückenwind. „Dass unsere Pläne für die obere Hindenburgstraße in der Umfrage weit überwiegend gut bis sehr gut bewertet werden, bedeutet für uns einen wichtigen Rückhalt. Jetzt schauen wir hin, welche Anregungen gemacht wurden und inwiefern wir diese für die weitere Planung aufgreifen können“, so Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin.
86 Prozent der Teilnehmenden gab in der Umfrage an, aus Mönchengladbach zu sein. Knapp 14 Prozent aller Antworten kam von Anwohnern. Und auch Gastronomen, Dienstleister und Einzelhändler steuerten mit 46 Stimmen immerhin knapp vier Prozent der Rückmeldungen bei. Trotz des gewählten Online-Formats konnte das Quartiersmanagement mit der Umfrage alle Altersgruppen erreichen. Ein Viertel der Teilnehmenden war zwischen 50 und 64 Jahre alt, etwa zehn Prozent waren 65 Jahre oder älter.
Was geplant ist und wie es bewertet wurde
Sonnenhausplatz
Nirgendwo dürfte die Verbindung von mehr Aufenthaltsqualität und mehr Grün augenfälliger werden als auf dem Sonnenhausplatz. Die Asphaltierung des Platzes ist angesichts von Klimawandel, Hitzesommern und Starkregenereignissen nicht mehr zeitgemäß und soll im wahrsten Sinne des Wortes „aufgebrochen“ werden. Heißt konkret: Die Grundkonzeption des Platzes bleibt erhalten, in vielen kleine Teilflächen aber soll der Asphalt entfernt und durch Grünflächen ersetzt werden. Außengastronomie, Sitzgelegenheiten und die beliebten Esel-Statuen des Kunstwerks „Donkey’s Way“ gehören auf dem Sonnenhausplatz aber auch künftig fest mit dazu.
In den Grünflächen sollen unterschiedlich große Betonsteine angeordnet werden und als zusätzliche Sitz- und Spielelemente dienen. Regenwasser wird am unteren Ende des Platzes in einer Grünfläche versickern können. Die Zahl der Bäume soll – den Vorplatz des STEP und die Tiefgarageneinfahrt mitgedacht – von 19 auf 29 erhöht werden. Das Grün des Platzes soll bis in den Seitenbereich der Hindenburgstraße reichen, wo die Fahrbahn um zwei Meter verkleinert wird. In Nord-Süd-Richtung wird auf dem Sonnenhausplatz zudem ein 4,5 m breiter Geh- und Radweg als Verbindung zwischen der Viersener Straße und der blauen Route freigehalten. Auch sonst bleiben genug Freiflächen erhalten, um künftig zumindest kleinere Veranstaltungen durchführen zu können. Einen ersten Vorgeschmack auf einen grüneren Sonnenhausplatz soll es mithilfe von mobilen Pflanzkübeln schon deutlich vor dem geplanten Platzumbau.
Die Noten: Sehr gut = 19,23 % | Gut = 49,23 % | Befriedigend = 20,33 % | Ausreichend = 4,56 % | Mangelhaft = 4,47 % | Ungenügend = 2,19 %
Hindenburgstraße
26 Bäume befinden sich aktuell auf dem Straßenabschnitt zwischen Sonnenhausplatz und An der Stadtmauer. Ihre Beete sollen überwiegend vergrößert werden, um die Lebens- und Wachstumsbedingungen zu verbessern. Bei 14 weiteren Bäumen, die neu hinzukommen, werden die Baumbeete so großflächig sein, dass dort Regenwasser versickern kann. Um den nötigen Platz zu schaffen, wird auch hier die Fahrbahn auf der Hindenburgstraße um zwei Meter verkleinert. Die Begegnung von (Pendel-)Bussen beziehungsweise Lieferverkehr mit dem Radverkehr ist aber weiterhin möglich. Im westlichen Teilabschnitt werden zwischen vier vorhandenen kleinen Baumbeeten Spielelemente angeordnet.
Die Maßnahmen schließen die Aufwertung dieses Straßenabschnitts ab, der bereits im vergangenen Sommer begonnen wurde, als auch die Fahrbahndecke mit Asphalt erneuert wurde. Damals wurden unter anderem die vorhandenen Baumbeete gereinigt, mit mehrjährigen Staudenpflanzen begrünt und in Teilen durch hölzerne Sitzelemente ergänzt. Darüber hinaus sind fünf sogenannte Parklets aufgestellt worden – mobile Stadtmöbel aus Holz, die mit ihren Sitzgelegenheiten und Blumenbeeten von Besuchern inzwischen regelmäßig für eine Verschnaufpause genutzt werden. Zusätzlich wurden damals auch die alten Korbstühle, Fahnenmasten und überzähligen Poller entfernt und neue Abfalleimer aufgestellt.
Die Noten: Sehr gut = 13,97 % | Gut = 45,81 % | Befriedigend = 27,10 % | Ausreichend = 7,65 % | Mangelhaft = 3,04 % | Ungenügend = 2,43 %
Durchstich zum Museum Abteiberg
Zwischen der Hindenburgstraße und dem Museum Abteiberg befinden sich mehrere zusammenhängende Gebäude im Besitz der Stadt oder ihrer Entwicklungsgesellschaft, unter anderem das ehemalige Hotel Oberstadt und das Goldene Haus. Diese Gebäude sollen abgerissen werden. So entsteht eine großzügige Freifläche, die ein attraktives, grünes und offenes Entrée zum Museum möglich macht; eine Verbindung, die bereits vom Architekten Hans Hollein geplant, aber bislang nicht umgesetzt wurde. Die neuen Freiflächen stehen ganz im Zeichen der Kunst. Kleine Podeste für Kunstausstellungen stellen den inhaltlichen Bezug her. Ein geradliniger Weg durch neue Grünflächen mit vier neuen großen Bäumen führt in Richtung Museum und schließt an die bereits vorhandene Brücke zu dem Gebäude an. Die bereits entlang der Brücke angeordneten roten Stelen sollen zukünftig auch die neue Wegeverbindung säumen, die von Spotlights begleitet wird. Ziel ist es, das Museum unmittelbar an die Hindenburgstraße „heranzurücken“ und damit einen Anker für weitere Kunst- und Kulturnutzungen zu schaffen. Zusätzlich dient die Maßnahme dazu, das aktuelle Überangebot an Einzelhandelsflächen und damit Leerstände zu reduzieren und den Einzelhandel künftig stärker im mittleren Abschnitt der Hindenburgstraße zu konzentrieren.
Die Noten: Sehr gut = 30,21 % | Gut = 47,71 % | Befriedigend = 15,42 % | Ausreichend = 2,92 % | Mangelhaft = 1,77 % | Ungenügend = 1,98 %
Von der Einkaufsstraße zum Stadtquartier
Die Pläne für den oberen Straßenabschnitt sind Teil der Vision, die Hindenburgstraße von der reinen Einkaufsstraße zum Stadtquartier weiterzuentwickeln – also zu einem multifunktionalen und attraktiven Stadtraum. Um das zu erreichen, möchte die Stadt die in der Umfrage vorgestellten Vorentwurfsplanungen weiter konkretisieren. Daneben sollen freiraumplanerische Wettbewerbe zur Aufwertung des Johann-Peter-Bölling-Platzes und zur Stärkung des Alten Marktes als historischem Altstadtplatz in Auftrag gegeben werden. Auch Pläne, auf der Hindenburgstraße ab 2026 nur noch Elektrokleinbusse pendeln zu lassen, sind Teil des Maßnahmenpakets. Der Linienverkehr würde bei diesem Szenario dann auch in Fahrtrichtung bergauf über die Trasse Viersener Straße / Steinmetzstraße geführt, die dafür zu optimieren wäre. Am 13. September wird die Verwaltung dem Rat den aktuellen Sachstand zum gesamten Maßnahmenpaket vorlegen und einen Beschluss zum weiteren Vorgehen einholen.
Lagepläne zu den geplanten Maßnahmen finden sich online im Gremieninformationssystem (www.stadt.mg/gremien-info), wenn man die Vorlagennummer „2459_X“ in die Suchmaske eingibt.