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Abteilung Bauleitplanung und Stadtgestaltung

Die Entstehung der Seestadt mg+ (ehemals City Ost)

Im Jahr 2013 hat der Rat der Stadt Mönchengladbach beschlossen, den städtebaulichen Masterplan "MG3.0_Die dritte Gründung" als informelle Planung bei zukünftigen städtebaulichen und freiraumplanerischen Entwicklungen zu berücksichtigen. Im Masterplan werden Leitvorstellungen zur städtebaulichen Entwicklung der Stadt sowie wichtige Handlungsfelder definiert. Eines der bedeutendsten Projekte der Masterplans ist die Entwicklung der sog. City Ost (heutiger Name: Seestadt mg+). In der 2016 vom Stadtrat beschlossenen Stadtentwicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt ist das Projekt als wesentliches Impulsprojekt deklariert.

Ende 2014 wurde das östlich des Hauptbahnhofs zwischen Breitenbachstraße und Kranzstraße gelegene zuvor im Besitz der Aurelis befindliche Areal des ehemaligen Güterbahnhofs von der Stadt Mönchengladbach erworben. Damit konnte eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung des Masterplans in diesem Bereich geschaffen werden. Die heutige Brachfläche ist eines der Schlüsselgrundstücke für die Entwicklung der City Ost. Das Areal mit einer Größe von knapp 8 ha besitzt strategische Bedeutung für die Neuinterpretation dieses bisher in der öffentlichen Wahrnehmung vernachlässigten Teils des Innenstadtrandbereichs. Entsprechend den Zielen des Masterplans und als Reminiszenz an den früheren Verlauf des Gladbachs soll künftig eine "grüne Entwicklungsachse" die gesamte innere Stadt von West nach Ost durchziehen und als Leitmotiv die künftige städtebauliche Struktur von Mönchengladbach prägen. Als östlicher Aktivitätspol des Gladbachtals und als City-Ergänzungsgebiet wird die City Ost hierbei besondere Bedeutung gewinnen.

Die im Masterplan vorgegebene intensive Verzahnung urbaner Freiräume und verdichteter, gemischt genutzter Stadtquartiere im Bereich der City Ost erforderte in der nächsten Detaillierungsstufe die Erarbeitung eines präzisierenden städtebaulichen Rahmenplanes. Dieser dient der Festlegung konkreter und für die Stadtöffentlichkeit wie auch für potentielle Investoren klarer städtebaulicher Zielvorgaben und bildet damit die Grundlage für die dann folgende verbindliche Bauleitplanung.

Das Plangebiet im Luftbild (links der HBF Mönchengladbach)

Das Gebiet umfasst zwei Bereiche mit unterschiedlicher Bearbeitungstiefe. Das gesamte Planungsgebiet mit einer Fläche von gut 40 ha erstreckt sich südöstlich des Bahnkörpers bis zur Korschenbroicher Straße im Süden und bis zum Straßenzug Reyerhütter Straße / Kranzstraße im Osten. Innerhalb dieses Bereichs geht es um die Erarbeitung eines städtebaulichen Rahmenkonzepts sowie längerfristiger Entwicklungsleitlinien.

Für den engeren Kernbereich mit einer Fläche von 14,3 ha besteht kurzfristiger Entwicklungsbedarf. Er wird begrenzt durch die Kranzstraße im Osten, die Lürriper Straße im Süden, und die Breitenbachstraße im Westen. Hier ist neben der Erarbeitung einer städtebaulichen Rahmenplanung auch die detaillierte Betrachtung einzelner Teilbereiche gefordert.

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts erstreckte sich im Osten von Gladbach zwischen der Straße nach Krefeld und der nach Lürrip beiderseits des Gladbachs unbebautes Wiesen- und Ackerland. Der im westlichen Stadtteil Waldhausen entspringende Gladbach war im heutigen Innenstadtbereich mit mehreren Mühlen sowie Weihern und Bleichwiesen wichtiger Standortfaktor für die Ansiedlung der allerersten Gladbacher Färbereien und Appreturanstalten.

Der 1848 begonnene, jedoch erst in Folge des Vormärz 1853 abgeschlossenen Bau der Eisenbahnlinie Düsseldorf – Gladbach – Rheydt – Aachen sowie die bereits 1851 eröffnete Linie Gladbach – Viersen – Krefeld wirkten als entscheidende Impulse auf den wirtschaftlichen Aufschwung der seither stark expandierenden Stadt zum "Rheinischen Manchester".

Im Jahr 1851 wurde in Gladbach nicht nur die – ursprünglich ebenerdig verlaufende – Bahnlinie sondern auch der erste, nahe dem heutigen Bismarckplatz gelegene Bahnhof eröffnet. Vier Jahre später 1855 siedelte sich das seinerzeit größte Textilunternehmen der Stadt, die Gladbacher Actien-Spinnerei und -Weberei auf einem südöstlich der Bahntrasse, zwischen Lürriper Straße und Güterstraße gelegenen Areal an. Es verfügte seit 1856 über einen eigenen Gleisanschluss. Bereits kurze Zeit danach arbeiteten in dem Unternehmen 1.000 Beschäftigte an 450 Webstühlen und 40.000 Spindeln. In dem noch zu großen Teilen bestehenden Gebäude am Platz der Republik befindet sich heute das Berufskolleg für Technik und Medien.

In den Jahren 1860 bis 1882 wurde der Eisenbahnknotenpunkt einschließlich des Güterbahnhofs ausgebaut. Letzterer erfuhr im Zusammenhang mit der Höherlegung der Gleisanlagen in den Jahren zwischen 1900 und 1905 einen kompletten Umbau. Sein weitläufiges Areal umfasste Lagerschuppen, Zollamt sowie eine Gleisharfe mit über 30 Auszugsgleisen, ein Ausbesserungswerk einschließlich eines Ring-Lokschuppens. Entlang der Lürriper Straße entstand seit 1882 der städtische Schlacht- und Viehhof. Sein Areal erstreckte sich 1935 bis zur Breitenbachstraße und verfügte seit 1906 über einen eigenen Gleisanschluss.

Zwischen 1908 und 1910 erfolgte nach Höherlegung der Bahntrasse – anstelle des alten Bahnhofsgebäudes – der Neubau des Hauptbahnhofs, der 1908 am neuen, seinem heutigen Standort eröffnet wurde. Zur selben Zeit entstanden die noch heute in unveränderter Form bestehenden Bahnunterführungen. Der in Hochlage verlaufende Bahnkörper wirkte trotz verbesserter Unterquerungsmöglichkeiten weiterhin als städtebauliche Barriere zwischen dem Gebiet südöstlich der Bahntrasse und der sich rasch erweiternden Gladbacher Innenstadt.

Zeitgleich mit der Höherlegung der Bahntrasse wurde die Quirinstraße als Verbindung zwischen Pescher Straße und Krefelder Straße (heute Hindenburgstraße) gekappt und durch die Verlängerung der Bachstraße (heute Breitenbachstraße) unter dem Bahnkörper hindurch ersetzt. Neben den in ost-westlicher Richtung verlaufenden Straßenzügen Pescher und Krefelder Straße besaß die Lürriper Straße – insbesondere nach dem Durchstich ihrer innerstädtischen Verlängerung, der Lüpertzender Straße in den 1850er Jahren – traditionelle Bedeutung als eine der historischen Wegeverbindungen zum Stadtzentrum. Im Verbund mit der Bachstraße (später Breitenbachstraße) im Westen und der Kranzstraße im Osten bildete sie ein für das Gebiet ausreichendes grobes Erschließungsraster.

Erst zwischen 2010 - 2012 erfolgte der vollständige Ausbau der Korschenbroicher Straße als vierspurige Haupt-Erschließungsstraße und Teil einer ost-westlichen Verkehrsachse zwischen A 61 und A 57. In ihrem westlichen Teil – in Verlängerung der Fliethstraße – identisch mit der früheren Trasse der Pescher Straße überdeckt sie in ihrem weiteren Verlauf nach Osten den Gladbach, der erst nordöstlich jenseits der Bahntrasse wieder an der Oberfläche verläuft.

Etwa um die Jahrhundertwende entwickelte sich im Bereich um den Rohrplatz – in Insellage zwischen Gewerbebauten und Eisenbahntrasse – eine rudimentäre kleinteilige Wohnbebauung. Außerhalb der Gebietskulisse im Bereich der Kleinsiedlungsbauten entlang der Reyerhütter Straße finden sich ähnliche, jedoch geordnete städtebauliche Strukturen.

Schon zu Beginn des Ersten Weltkrieges und der damit einhergehenden Wirtschaftskrise stellte die Gladbacher Actien-Spinnerei und -Weberei ihren Betrieb ein. Nach ihrem Konkurs erwarb die Stadt 1915 das Grundstück. 1928 erfolgte der Umbau des Nordflügels zur Berufsschule. Im Südflügel wurden 1934 eine Kleiderfabrik und Lagerräume untergebracht.

Bereits kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges – zum ersten Mal im Mai 1940 – wurde Mönchengladbach Ziel alliierter Luftangriffe, in deren Folge bis 1945 rund 60 Prozent des Stadtgebiets von Gladbach und fast 90 Prozent von Rheydt zerstört wurden. Nicht zuletzt galten die Angriffe auch dem Eisenbahnknoten Mönchengladbach, dessen Anlagen mit Güterbahnhof und Hauptbahnhof ebenfalls weitgehend zerstört wurden.

Der Wiederaufbau der zerstörten Industrie- und Infrastrukturanlagen zog sich teilweise über mehr als ein Jahrzehnt hin. Der Hauptbahnhof wurde bereits 1950 wieder in Betrieb genommen, die Wiederherstellung des Güterbahnhofs 1959 abgeschlossen. Das Gebäude der früheren Actien-Spinnerei war ebenfalls schwer beschädigt worden. Gleiches galt für den städtischen Schlacht- und Viehhof, der zu 80 Prozent zerstört wurde und nach dem Wiederaufbau 1968 seine Pforten schloss.

Vor dem Ausbau der Korschenbroicher Straße hatte sich das Erscheinungsbild des Gebietes nur unwesentlich verändert. Am früheren Standort des Schlacht- und Viehhofes, dessen östlicher Rest noch vorhanden ist, etablierten sich vom Beginn der 1970er an diverse Verbrauchermärkte bis sich Anfang der 1990er Jahre der heutige Möbelmarkt dort ansiedelte. Der Güterbahnhof stellte seinen Betrieb Mitte der 1990er Jahre ein. Die eisenbahnrechtliche Entwidmung erfolgte am 26. November 2010.

Mit der Eröffnung des neuen Vitus-Bades auf dem Areal Breitenbach-/ Lürriper Straße im Jahr 2006 erfuhr der ansonsten etwa seit 2005 in zunehmendem Maß durch die Ansiedlung großflächiger Groß- und Einzelhandelseinrichtungen geprägte Standort eine nachhaltige Aufwertung.

Das Plangebiet ist gekennzeichnet durch heterogene Bau- und Nutzungsstrukturen mit großflächigen Einzelhandelsbetrieben auf kurzfristig nicht disponiblen Grundstücksflächen. Zugleich prägen die ausgedehnten Brachflächen des früheren Güterbahnhofs und eines daran angrenzenden Areals dessen Kernbereich. Wichtiger Baustein der städtebaulichen Rahmenplanung ist daher eine Strategie, die – auf Basis einer robusten Grundstruktur – eine schrittweise Umsetzung mit stabilen Realisierungsabschnitten zulässt. Diese sollen sich längerfristig zu einem funktionierenden und städtebaulich plausiblen Ganzen zusammenfügen.

Die Freiflächen erhalten hierbei besondere Bedeutung als "grüne Infrastruktur" und als integrierendes städtebauliches Element. Auch für sie gilt die Prämisse einer Entwicklung in Realisierungsabschnitten – möglicherweise unter Einbindung kurzfristiger "grüner Zwischennutzungen".

Der städtebauliche Rahmenplan verfolgt mehrere ambitionierte Ziele, die sich aus der Komplexität der Aufgabe ableiten:

1. Ungeachtet eines durch äußerst beschränkte Haushaltsmittel bestimmten kommunalpolitischen Umfelds in Mönchengladbach gilt es, beispielhafte städtebauliche und freiraumplanerische Lösungen für einen innerstädtischen Standort von derzeit höchstem politischem Rang zu entwickeln. Hierbei geht es nicht allein um städtebauliche sondern vor allem auch um strategische Planungsanasätze: Wie ist ein anspruchsvolles und nachhaltiges städtebauliches Konzept umzusetzen, ohne dass dafür der Einsatz kommunaler Haushaltsmittel in nennenswerter Höhe und über eine längere Periode hinweg bindende Voraussetzung ist? Dies gilt für die Erschließung, aber vor allem für die angedachten Freiräume, die ein wesentliches Charakteristikum des Standortes sein werden.

2. In diesem Kontext gilt es, ungewöhnliche und andernorts möglicherweise bereits praktizierte Modelle ins Spiel zu bringen, die auch die u. U. aktive Einbeziehung eines größeren Spektrums unterschiedlicher privater Akteure zur Grundlage haben. Dies betrifft ebenfalls vor allem die Freiflächen. Dabei spielen Fragen der Finanzierung, der Trägerschaft und der geteilten Verantwortung zwischen privaten Akteuren und Stadt sowohl für deren Bau wie auch für deren Unterhaltung eine wichtige Rolle. Noch viel wichtiger aber sind die Sicherung städtebaulicher und freiräumlicher Qualitäten sowie die der Nutzbarkeit und Zugänglichkeit von grünen wie auch von gebauten Räumen für die Öffentlichkeit. Dies kann Städtebau nur ansatzweise leisten. Dennoch sind hier brauchbare Leitlinien für die künftige Entwicklung hilfreich und notwendig. Wichtig sind in diesem Kontext bereits in einem frühen Planungsstadium auch "sich selbst erklärende" städtebauliche Konzepte.

3. Im Schatten der Bahntrasse ist der Standort vergleichsweise hohen Lärmimmissionen ausgesetzt. Dies ist für innerstädtische Gebiete zwar nicht ungewöhnlich. Es erfordert gleichwohl eine kluge Nutzung vorhandener – derzeit noch unbebauter – Flächenressourcen und eine sorgfältige Zonierung "ruhiger" und nicht empfindlicher Nutzungen. Generell betrifft dies zwar nicht in größerem Umfang mögliche Wohnnutzungen. Dennoch sind kleinteilige Nutzungsüberlagerungen auch mit vereinzelten Wohnungen durchaus denkbar und gewollt.

4. Das Planungsgebiet ist geprägt von einer außerordentlich heterogenen funktionalen und städtebaulichen Struktur. Hier braucht es die Erarbeitung von Modellen, wie der Bestand in eine robuste und entwicklungsfähige städtebauliche Struktur einzubinden ist. Dabei geht es sowohl um Überlegungen zu möglichen Entwicklungsstufen als auch vor allem um die "positive" Auseinandersetzung mit den vorgefundenen Einkaufszentren und Fachmärkten. Mit anderen Worten: Thema ist nicht eine "Tabula-rasa-Planung". Vielmehr geht es um die respektvolle Annäherung an das, was besteht ebenso wie um die Integration von Vorhandenem und Neuem.

Im Spätsommer 2015 haben drei international tätige Planungsbüros zusammen mit Landschaftsarchitekten Entwürfe entwickelt, wie sich das rund 40 ha große Areal an zentraler Stelle hinter dem Mönchengladbacher Hauptbahnhof zukünftig einmal präsentieren wird. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf einem 14,5 ha großen Kernbereich zwischen Bahntrasse, Breitenbachstraße, Kranzstraße und Lürriper Straße. Nach dem Ankauf des ehemaligen Güterbahnhofgeländes und dem Möbelmarkt befindet sich der Kernbereich überwiegend in städtischer Hand. 

Mit den Entwürfen beauftragt wurden die Planungsbüros ASTOC GmbH & Co KG Architects and Planners (Köln) mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Bonn), das Büro KCAP Architects & Planners (Rotterdam) und pasel-K (Berlin) mit dem Atelier Loidl (Berlin) sowie das Büro für Städtebau Machleidt GmbH (Berlin) mit der Gesellschaft von Landschaftsarchitekten sinai mbH (Berlin).

Der gemeinsame Nenner in allen drei Entwürfen sind unterschiedlich formulierte Quartiersbildungen, mal streng geometrisch und rasterhaft angeordnet (Machleidt/sinai), mal locker verteilt mit einer zentralen Erschließung als Promenade und einer Terrassierung zum Grünbereich (ASTOC/RMP), wobei das Rotterdamer Büro KCAP und pasel-K in der auffallend dichten Bebauung auf eine klare und konkrete Wegeführung und Achsenbildung verzichtet. Klarer noch werden die Unterschiede in den Entwürfen zur Landschaftsgestaltung sichtbar. Während die Büros ASTOC/RMP als zentrales Element zu den vier blockartigen Quartieren einen großflächigen Grünraum mit Anbindung an die umliegenden Grünzüge vorsieht, „bespielen“ die Büros Machleidt/sinai den etwa 30.000 qm großen Freiraum im Kernbereich mit einem künstlichen See, im Entwurf „Gladsee“ bezeichnet. Dieser erstreckt sich entlang einer kammartig angeordneten mehrgeschossigen Bebauung hinter dem Bahndamm, die für Büros und Wohnen vorgesehen sind. Auffallend: Eine „Landzunge“ gegenüber dem Vitus-Bad an der Breitenbachstraße bietet die Möglichkeit für ein Saunadeck. Eine Naturinsel im See, Schilfzonen und ein Café wären weitere Merkmale.

Neben der Ausformulierung des Kernbereichs, der Erschließung der jeweiligen Wohn- und Büroquartiere, die zum Teil weitere grüne Innenräume aufweisen und der Gestaltung der unmittelbar zur Bahntrasse gelegenen Zone, hier sieht das Büro KCAP aus Rotterdam zum Beispiel einen Radschnellweg vor, kommt vor allem auch dem Eingangstor zur City-Ost unmittelbar im rückwärtigen Bereich zum Hauptbahnhof eine zentrale städtebauliche Bedeutung zu. Der Weg vom Südausgang in die City-Ost wird in allen Entwürfen mit zum Teil weithin sichtbaren mehrstöckigen Gebäuden als „Auftakt“ verstanden. 

Begleitet wurde der Planungsprozess von einem Fachgremium aus renommierten Experten der Disziplinen Städtebau und Landschaftsarchitektur sowie der städtischen Fachverwaltung. Nach einer Begehung des Geländes im Spätsommer 2015 präsentierten die drei Planungsbüros Ende Oktober 2015 einen ersten Zwischenstand, deren Ergebnisse in einem Abschlusskolloquium noch einmal vorgestellt wurden.

Den dazugehörigen Abschlussbericht mit allen Entwürfen können Sie hier als PDF herunterladen (15 MB).

Die Ergebnisse der drei Planungsgruppen "ASTOC / RMP", "KCAP / PASEL-K / ATELIER LOIDL" und "MACHLEIDT / SINAI" können Sie hier im Detail einsehen.

Gemäß der Zielsetzung der Stadtentwicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt, qualitativ zu wachsen, wurde zur Entwicklung der City Ost ein Investorenwettbewerb in Form eines zweistufiges EU-Vergabeverfahren initiiert. Ziel des Verfahrens ist die Gewinnung von Investoren, welche Planungsleistungen in Form eines städtebaulichen Konzeptes für die 14 ha umfassende Kernfläche der City Ost erbringen und darüber hinaus die Bauleistungen für eine bereits heute in städtischem Eigentum befindliche, ca. 7,5 ha große, Teilfläche erbringen.  

Auf Grundlage des Beschlusses des Rates der Stadt Mönchengladbach vom 24.05.2017 (Vorlagen-Nr. 2285/IX) wurde das Verhandlungsverfahren zunächst mit den Investoren Nordic Seeding GmbH und Interboden Innovative Lebenswelten GmbH & Co. KG eingeleitet. Im Laufe des Verfahrens ist das ursprünglich angedachte Joint Venture der Investoren Nordic Seeding GmbH und Interboden Innovative Lebenswelten GmbH & Co. KG jedoch nicht zustande gekommen, da sich die Interboden Innovative Lebenswelten GmbH & Co. KG mit Schreiben vom 17.08.2017 von der Entwicklung der City Ost zurückgezogen hat. Im September 2017 wurde seitens der Catella Projektmanagement GmbH, die geschäftsführend für die Nordic Seeding GmbH handelt, schriftlich bestätigt, dass die Fortführung des Vergabeverfahrens durch die Catella Projektmanagement GmbH, d. h. ohne den ursprünglich angedachten Partner Interboden Innovative Lebenswelten GmbH & Co. KG, durchgeführt wird. Die Catella Projektmanagement GmbH hat dadurch ihr ungebrochenes Interesse an der Entwicklung der City Ost dokumentiert und steht derzeit mit der EWMG in Verhandlungen über den Erwerb der in städtischem Eigentum befindlichen Grundstücke der City Ost.  

Städtebauliches Konzept

In enger Abstimmung zwischen dem federführend beratenden Dezernat VI, der Catella Projektmanagement GmbH und den von dieser beauftragten Architektur-/Planungsbüros, wurde unter Begleitung der EWMG durch die Catella Projektmanagement GmbH ein städtebauliches Konzept erstellt. Die Catella Projektmanagement GmbH hat zur Ausarbeitung des städtebaulichen Konzeptes die renommierten Planungsbüros Konrath und Wennemar Architekten Ingenieure in Kooperation mit der FSWLA Landschaftsarchitektur GmbH, beauftragt. 

Das gemeinsam erarbeitete städtebauliche Konzept überzeugt durch seine Qualität. Es setzt in innovativer und zukunftsorientierter Weise die Grundgedanken der Ergebnisse des Gutachterverfahrens Städtebaulicher Rahmenplan City Ost von 2016, vor allem diejenigen des Entwurfes von Machleidt/Sinai, fort und entwickelt diese weiter. Bei dem Konzept des Investors handelt es sich um ein stabiles städtebauliches Grundgerüst mit einer dem zentral gelegenen Standort angemessenen urbanen Dichte. Das Konzept fügt sich optimal in den städtebaulichen Kontext ein und entspricht den Vorstellungen der städtebaulichen Entwicklung der Mönchengladbacher Innenstadt, in der gemäß der Zielsetzung der Stadtentwicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt, Qualität zu schaffen, derzeit eine Reihe städtebaulicher Impulsprojekte, beginnend beim Areal Maria Hilf und endend beim REME-Gelände im Osten, entwickelt werden.

Die Schwerpunktnutzung Wohnen (bis zu ca. 1.500 bis 2.000 Wohneinheiten bei Realisierung der Bebauung auf der Gesamtfläche von 14 ha), der große Anteil an öffentlich zugänglichen Freiflächen und der im Zentrum des Gebietes gelegene See tragen dazu bei, dass ein Quartier entsteht, das für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen attraktiv sowie zugänglich ist und eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. Das Konzept sieht vor dass für alle Nachfragergruppen bezahlbarer und attraktiver Wohnraum entsteht. Für das autoarme Quartier City Ost wurde ein innovatives Mobilitätskonzept als Grundlage für den Bebauungsplan entwickelt, aus dem unter anderem die Schaffung schneller Radwege und die Errichtung von Carsharing- und Leihfahrradstationen hervorgehen.

Im Rahmen der Immobilienmesse MIPIM in Cannes wurde am 13. März 2018 der neue Projektname "Seestadt mg+" für das Areal der City Ost bekannt gegeben. Der Name nimmt Bezug auf den im Zentrum des Areals gelegenen See, der eine hohe Aufenthaltsqualität bietet und Alleinstellungmerkmal des zukünftigen urbanen Quartiers wird. Der zweite Teil der Namensgebung bezieht sich auf die im Jahr 2016 politisch beschlossene Stadtentwicklungsstrategie mg+ Wachsende Stadt, die das Ziel von Wachstum in Qualität verfolgt.

Auf Grundlage des bestehenden Aufstellungsbeschlusses für den 7,5 ha großen nördlichen Kernbereich der Seestadt mg+ im Gebiet zwischen der Breitenbachstraße und der Kranzstraße südlich der Bahngleise (Vorlagen Nr. 2629/VII), sowie nach erneutem Aufstellungsbeschluss für den ca. 6,5 ha umfassenden südlichen Kernbereich zwischen der Breitenbachstraße und der Kranzstraße nördlich der Lürriper Straße (Vorlagen Nr. 2815/IX), wurde mit Beschluss des Rates der Stadt Mönchengladbach vom 15.02.2018 das Bauleitplanverfahren unter Zugrundelegung des städtebaulichen Konzeptes der Catella Projektmanagement GmbH eingeleitet. Der Satzungsbeschluss des Bebauungsplans Nr. 793/O "Seestadt mg+" sowie der Beschluss über die 232. Änderung des Flächennutzungsplanes erfolgten am 03.09.2020 durch den Rat der Stadt Mönchengladbach. Der Bebauungsplan ist mit Bekanntmachung im Amtsblatt vom 15.02.2021 in Kraft getreten.

MG3.0_Masterplan Mönchengladbach e.V.

Historische Situation im Plangebiet